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Datum
21.03.2022

Quereinstieg: Beruflicher Neuanfang in einer anderen Branche

Wer im eigenen Berufsbild unglücklich ist, hat heutzutage zunehmend die Chance auf den Quereinstieg. In Jobzweigen, die von einem Fachkräftemangel betroffen sind, zeigen sich Personaler zunehmend offen für branchenfremde Bewerberinnen und Bewerber. Wie die Umorientierung gelingt und was dabei beachtet werden muss, lesen Sie hier!

Quereinstieg: Beruflicher Neuanfang in einer anderen Branche
(Gettyimages/Zbynek-Pospisil)

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Quereinstieg meint den Start in einem nicht erlernten Berufsbild.
  • Auch ohne eine entsprechende Ausbildung ist hier die Ausübung des Jobs möglich.
  • Bestimmte Vorkenntnisse (z.B. durch Schulungen erlangtes Wissen) und Soft Skills sind essenziell für die Bewerber.
  • Der Quereinstieg ist häufig in Branchen mit Fachkräftemangel umsetzbar.
  • Vor dem Quereinstieg sollte die persönliche Berufslaufbahn gründlich hinterfragt werden.

Was macht mich zum Quereinsteiger?

Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger starten in einem Beruf durch, den sie nicht erlernt haben. Sie bringen folglich keine klassischen Ausbildungsnachweise in der Branche mit – dafür zeichnen sie sich durch bestimmte Vorzüge aus, die im neuen Arbeitsumfeld sinnvoll sind.

Das können sowohl Fachkenntnisse sein als auch die immer wichtiger werdenden Soft Skills , die Sie über einige Ecken für einen neuen Beruf qualifizieren.

Jobchancen für den Quereinstieg optimieren

Wer quereinsteigen möchte, sollte eine persönliche Leidenschaft für den gewünschten Job an den Tag legen und motiviert sein, auch in einem eventuell späteren Lebensalter neue Dinge zu lernen. Am besten wird schon vor der Bewerbung ein Seminar oder ein Lehrgang besucht, um ein gewisses Fachwissen mitzubringen.

Außerdem sollten gefragte Soft Skills wie

  • Motivation und Begeisterung für das Berufsfeld
  • Teamfähigkeit für die Eingliederung ins neue Unternehmen
  • Offenheit und Ehrlichkeit für ein von Anfang an angenehmes Arbeitsverhältnis
  • eine schnelle Auffassungsgabe für eine kürzere Einarbeitungszeit
  • Organisationstalent für die eigenverantwortliche Arbeitsplanung

vorhanden sein. Selbstbewusstsein und realistische Erwartungen runden die Vorzüge beim Bewerbungsgespräch ab. Wer sich zuversichtlich präsentiert und sein Talent richtig einschätzt, kann natürlich beim Personaler eher punkten als eingeschüchterte Bewerber oder solche mit überzogenem Gehaltswunsch.

Wo kann der Quereinstieg gelingen?

Grundsätzlich kann der Quereinstieg in allen nicht geschützten Jobs erfolgen. Das sind Berufe, deren Bezeichnung nicht nur über eine ordnungsgemäße Prüfung oder ein abgeschlossenes Studium erlangt wird. Einige Beispiele finden sich nachfolgend.

Medienwelt

Die nahezu riesige Vielfalt von Medienberufen ermöglicht Quereinsteigern fast aller Art, aktiv mitzumachen – auch nach einer möglicherweise völlig anderen Ausbildung. Kreativität und praktische Erfahrungen etwa durch ein aktuell abgeleistetes Volontariat) öffnen hier den Bewerberinnen und Bewerbern die Türen.

Tipp: Auch der Start als Freiberufler kann in der Medienbranche gelingen. Dann ist künftig kein fester Arbeitgeber der Chef, sondern es wird auf Auftragsbasis für mehrere Auftraggeber gearbeitet.

Lehrberuf & öffentlicher Dienst

Ein beliebter Job für den Quereinstieg ist der Lehrberuf. Dieser ist möglich, wenn kein Lehramtsstudium erfolgt ist, aber entweder ein Referendariat stattfand oder ein fachnaher Inhalt studiert wurde. So könnten zum Beispiel ehemalige Chemie-Studentinnen und -Studenten als Lehrerinnen und Lehrer in speziell diesem Schulfach einsteigen. Je nach Bundesland ist der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt, sodass die Chancen für den Quereinstieg erhöht sind.

Im öffentlichen Dienst im Allgemeinen ist vielerorts ebenfalls ein starker Personalmangel zu beklagen. Hiervon profitieren Quereinsteiger. Wer sich im höheren Dienst (z.B. im Auswärtigen Amt) einsetzen lassen möchte, sollte unbedingt einen Studienabschluss vorlegen.

IT-Branche

Auch ein ganz anderer Bereich ist zunehmend auf motivierte Neueinsteiger angewiesen: die IT-Branche. Dort fehlt es nicht nur intern in Firmen an Fachkräften, sondern auch externe Berater sind mittlerweile meist rar gesät. Quereinsteiger sollten eine Affinität zur modernen Technik sowie die erforderlichen Computerkenntnisse mitbringen – oder bereit sein, sich diese anzueignen.

Passt der Quereinstieg zu mir?

Vor dem Sprung ins kalte Wasser und der vollständigen beruflichen Neuorientierung sollten Sie jedoch prüfen, ob Sie sich tatsächlich für die andere Branche begeistern – oder lediglich ein Jobwechsel in der bisher bekannten Arbeitswelt gefragt ist. Wer sich akut über den Chef oder einen Kunden geärgert hat, sollte den Frust zunächst sacken lassen und sich zu einem späteren Zeitpunkt mit der Frage beschäftigen, ob ein Branchenwechsel ratsam ist.

Zudem kann die genaue Analyse der persönlichen Vor- und Nachteile im bisherigen Job bei der richtigen Einschätzung helfen. Besteht schon länger eine Unzufriedenheit? Bezieht sie sich vor allem auf das aktuelle Arbeitsumfeld oder geht es eher um grundsätzliche Dinge? Durch eine sorgfältige und neutrale Beleuchtung der Situation vermeiden Sie vorschnelle Entscheidungen.

Fazit: Quereinstieg möglich – aber bitte wohlüberlegt!

Der Quereinstieg nimmt nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels stark zu. Neue Herausforderungen können ganz andere Perspektiven schaffen und frischen Wind in die Unternehmen bringen. Doch sollte die Entscheidung niemals infolge von akutem Frust am Arbeitsplatz getroffen werden. Der Quereinstieg erfordert Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft – und sollte nur dann erfolgen, wenn der neue Job auch tatsächlich die ersehnten Erwartungen erfüllen kann.

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