Kinder haben viele Wünsche: Hier ein Schokoriegel im Supermarkt, da ein Comic. Nicht alle können, wollen und sollten Eltern immer sofort erfüllen. Denn damit der Nachwuchs im späteren Leben finanziell auf eigenen Füßen steht und verantwortungsbewusst mit seinem Geld agiert, sollte der Umgang mit Cent und Euro früh geübt werden.
Ob Eltern ihrem Kind Taschengeld zahlen und wie viel, ist eine persönliche Entscheidung. Eine gesetzliche Regelung gibt es nicht. Spätestens ab dem Schulstart ist zumindest ein kleines Taschengeld empfehlenswert. Wichtig: Das Taschengeld sollte regelmäßig, bis zum 10. Geburtstag am besten wöchentlich ausgezahlt werden, anfangs 50 Cent oder 1 Euro pro Woche. Die Übersicht des Deutschen Jugendinstituts bietet eine grobe Orientierungshilfe für Eltern.
Als Erziehungs- oder Druckmittel („Nur wenn du dein Zimmer aufräumst“ oder „nur wenn du eine 2 in der nächsten Mathearbeit schreibst“) sollte das Taschengeld nicht eingesetzt werden. Auch Mithilfe im Haushalt sollte nicht bezahlt werden. Nur wenn das Taschengeld eine verlässliche Größe ist, lernt das Kind, sich sein Geld einzuteilen – und beispielsweise für größere Wünsche auch mal zu sparen. Süßes vom Kiosk, Glitzerstifte oder Sammelkarten – auch wenn Tochter und Sohn ihre Euro aus Elternsicht für Unfug ausgeben, sollten Sie die Kleinen ruhig machen lassen. Nur so lernen Kinder, den Wert einzelner Dinge einzuschätzen – und sind vielleicht hier und da einmal frustriert, weil sie etwa das Taschengeld von vier Wochen für ein Plastikspielzeug ausgegeben haben, das schon nach kurzer Zeit kaputt ist. Aber auch das ist eine wertvolle Erfahrung.
Im Teenageralter können Eltern neben dem Taschengeld zusätzlich ein monatliches Budgetgeld zahlen, das für bestimmte regelmäßige Ausgaben gedacht ist. Das kann beispielsweise für Kleidung, Kosmetik, Handy/Internet ausgegeben werden oder beim Ausgehen ins Kino oder in die Eisdiele. Damit das Budgetgeld wirklich funktioniert, müssen Eltern und Jugendliche gemeinsam festlegen, was genau von dem Extra-Geld bezahlt werden muss – und wie hoch der Bedarf pro Ausgabenposten ungefähr ist.
Tipp: Um einen Lerneffekt zu erzielen, sollten Eltern konsequent bleiben und nicht ständig Geld nachschießen. Schöner Nebeneffekt, wenn Kinder und Jugendliche sich schon früh Spielzeug, Kleidung oder andere Dinge von ihrem „eigenen“ Geld kaufen: Sie werden sorgsamer mit den Gegenständen umgehen. |
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