Das LinkedIn Profil von Emine Yilmaz verrät: Sie ist Vice President Permanent Placement bei dem Unternehmen Robert Half. Insgesamt vermittelt Ihr Werdegang bei dem internationalen Personaldienstleister einen beachtlichen Anstieg auf der Karriereleiter. Sie ist vor allem ein Vorbild für viele junge Arbeitnehmerinnen, da Sie selbst noch sehr jung ist. Wir haben sie nach Tipps und Ratschlägen gefragt, die karriereambitionierten Frauen helfen können, ihre eigene Karriere in Schwung zu bringen.
„Zuerst würde ich raten, das persönliche Ziel nicht für sich zu behalten. D.h. im Gespräch mit dem Vorgesetzten offen ansprechen, was man erreichen möchte. Dann sind Zwischenziele wichtig. Ein Zwischenziel kann z.B. die Position zur Teamleiterin sein. Diese Ziele sollten aktiv angegangen werden, indem beim Vorgesetzten nachgefragt wird, was zur Erreichung der Wunschposition nötig ist. Welche Kompetenzen und welches fachliche Know-how sollten zusätzlich angeeignet werden? Darüber hinaus können Mitarbeiter freiwillig spezielle Führungskräftetrainings besuchen.
Als Nächstes sollte das Ziel immer vor Augen gehalten werden. Auch wenn die Person an einem Punkt scheitern sollte: Keine Angst davor haben und immer wieder aufstehen. Niemand kann behaupten in seiner Karriere noch nie einen Rückschritt gemacht zu haben. Ein Mensch, der keine Schwächen hat oder Fehler macht, kann nicht so weit kommen, da er keine Ansatzpunkte hat, um sich weiterzuentwickeln. Als letzten Tipp rate ich, sich immer wieder proaktiv Feedback einzuholen. Leider machen das sehr wenige. Ich glaube, das liegt daran, dass die Menschen Hemmungen haben, wenn es um Kritik geht.
Zusammengefasst:
Tipp 1: Ziele kommunizieren und mit dem Vorgesetzten diskutieren.
Tipp 2: Den Willen zur Weiterentwicklung haben.
Tipp 3: Das Ziel immer vor Augen halten und keine Angst davor haben. Auch wenn man scheitert, einfach wieder aufstehen.
Tipp 4: Proaktiv Verantwortung für neue Themen übernehmen.
Tipp 5: Regelmäßig proaktiv Feedback vom Vorgesetzten einholen.
„Selfbranding, Selfmarketing, sich selbst verkaufen – all das gehört zu 100% dazu. Ich persönlich verfolge gerne auf Instagram Blogger und deren erfolgreiches Selfbranding. Mich interessiert, wie es große Instagramaccounts schaffen, sich über Bilder und Videos optimal zu verkaufen. Dabei spielt es keine Rolle mit welchem Thema. Im Thema Selfbranding geht es um eine authentische Persönlichkeit mit fachlicher Kompetenz. Wer in seinen Selfbrandingmaßnahmen nicht authentisch bleibt, scheitert irgendwann.
„Meine eigene Marke hat sich definitiv erst entwickeln müssen. Ich würde behaupten, dass ich erst seit vier Jahren so richtig zu mir gefunden habe. Vorher habe ich mich in verschiedenen Richtungen ausgetestet. In dieser Testphase habe ich bestimmte Situationen immer wieder hinterfragt.
Die Frage nach dem „Warum?“ hat mir unheimlich geholfen, an mir arbeiten zu können. Im Alter von 24 bis 30 befand ich mich in einer Selbstfindungsphase. Mit der Zeit kam eine gewisse Reife, vor allem im Berufsleben. Ich rate jeder jungen Frau: Verstellt euch nicht und genießt diese spannende Zeit. Selfbranding bedeutet für mich: Sich selbst zu finden. Ich rate an der Stelle, Zeit in die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zu investieren.“
„Selfbranding ist steuerbar, indem das Profil auf LinkedIn zum Beispiel entsprechend bearbeitet wird: Mit einem optimalen Foto oder einer ansprechenden Textbeschreibung. Darüber hinaus sollte man die angegebenen Kompetenzen auf der Plattform von anderen LinkedIn Usern bestätigen lassen. Außerdem unter fachlichen Artikeln, die den eigenen beruflichen und privaten Interessen entsprechen, interagieren mit Kommentaren, der Like- oder Sharing-Funktion.
ABER: Jeder sollte aufpassen, was er im Internet von sich preisgibt. Z.B. nicht zu viele private Familienbilder posten oder sensibel mit politischen Themen umgehen. Mein Tipp: Sein Interessensgebiet in den Vordergrund rücken. Die angegebenen Interessen auf diversen Online-Profilen sollten sich in der Interaktion selbst widerfinden. Damit baut man ein konsistentes Bild für die Selfbrand auf.
Mein persönlicher Ratschlag an weibliche Führungskräfte ist: „Wenn du Abteilungsleiterin werden möchtest, dann verhalte dich heute schon wie eine. Denn der Titel wird nicht auf deine Visitenkarte kommen, wenn dein Verhalten heute noch nicht an die Rolle angepasst ist.“