Das Bauchgefühl, der sechste Sinn, die innere Stimme - es gibt viele Begriffe, die wir mit Intuition verbinden. Insbesondere die weibliche Intuition wird immer wieder genannt, wenn wir Dinge emotional entscheiden. Aber wie lässt sich die weibliche Intuition auf das Thema Finanzen anwenden? Sollten Finanzen nicht strategisch und wohl überlegt angegangen werden?
Nach wie vor verdienen Frauen meist schlechter als Männer. Und das bei gleicher Arbeit. Außerdem schmälern Kindererziehungszeiten das finanzielle Lebenseinkommen. Insgesamt erhalten Frauen später vom Staat mehr als ein Viertel weniger gesetzliche Rente als Männer. Alleine deshalb sollten sie sich frühestmöglich mit dem Thema Finanzen und Geldanlage beschäftigen.
Wer jeden Tag die Zeitung liest und hier insbesondere den Finanzteil genauer studiert, ist bereits auf einem guten Weg. Des Weiteren gibt es unzählige Seminare und Bücher, die einen Überblick zum Einstieg in den Finanzmarkt geben. Zusätzlich ist es sinnvoll, sich zu diesen Themen beraten zu lassen. Denn wer im Thema ist und somit ein gutes und sicheres Gefühl hat, traut sich schneller ans Geldanlegen und den Schritt an die Börse.
Frauen wird nachgesagt, dass sie weniger risikofreudig sind als Männer. Das gilt auch fürs Geldanlegen an der Börse. Das bedeutet aber auch, dass sie sich sehr gut informieren, worin sie investieren.
Doch Vorsicht: Wer überinformiert ist, verliert auch ein gutes Stück Intuition. Ein gesundes Mittelmaß ist der Schlüssel. Durch ihre im Allgemeinen schlechtere finanzielle Situation müssen Frauen oft sparsamer haushalten, ziehen schneller die Notbremse und legen mehr sicherheitsorientiert an. Dementsprechend verlieren sie auch weniger häufig Geld als Männer.
Frauen investieren mehr in Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien. Sie wollen mit ihrer Geldanlage nicht nur das eigene Vermögen mehren, sondern oft damit auch die Welt ein Stück verbessern.
Frauen können sich bei der Geldanlage auf ihr Bauchgefühl verlassen. Die weibliche Intuition ist ein großes Geschenk, das sie nutzen sollten. Gepaart mit fundiertem Wissen und einer guten Finanzberatung haben Frauen große Chancen, weit vorne auf den Finanzmärkten mitzuspielen. Laut einer aktuellen Studie erzielten die Wertpapierdepots weiblicher Privatanleger im vergangenen Jahr durchschnittlich 24,11% Rendite. Die von Männern 23,5%. Vor allem mit einer sicherheitsorientierten Strategie und einer entsprechenden Risikostreuung konnten weibliche Anleger demnach punkten. (Privatanleger-Studie 2019 von ING Deutschland, veröffentlicht Anfang 2020)
Mit der vermeintlich langweiligen Geldanlage ist es wie mit vielen anderen Dingen im Leben auch: Wer sich erstmal mit der Materie auseinandergesetzt und den inneren Schweinehund überwunden hat, merkt, dass Finanzen durchaus Spaß machen können. Und nichts gibt einem so ein gutes Gefühl, wie abgesichert zu sein und die Finanzen selbst in die Hand genommen zu haben.