In drei Schritten zur Immobilienfinanzierung
Sie haben die passende Immobilie gefunden? Oder möchten selbst bauen? Dann brauchen Sie einen soliden Kredit mit attraktiven Konditionen als Immobilienfinanzierung.
So unterschiedlich die Anforderungen an eine Immobilie auch sind, der Finanzierungsablauf für eine Immobilienfinanzierung oder Baufinanzierung ist immer gleich - dabei hilft ein Finanzierungsplan:
Planungsphase bei der Immobilienfinanzierung
In der Planungsphase einer Immobilienfinanzierung geht es um die Auswahl der richtigen Immobilie und die Ermittlung des bestehenden Eigenkapitals, welches für die Finanzierung notwendig ist.
- Verfügbares Eigenkapital für die Immobilie prüfen
- Kaufpreis der Immobilie prüfen (lassen)
- Lage der Immobilie eingehend beurteilen
- Bei Bauträgern: Festpreis vereinbaren
- Bei einer Immobilie als Kapitalanlage: Steuerliche Fragen klären
Die Optimierungsphase für die Immobilie
Die Optimierungsphase für die Immobilienfinanzierung umfasst die Strukturierung des Eigenkapitals für die Finanzierung, die Feststellung des notwendigen Fremdkapitals und das Festlegen bestmöglicher Zinsbindung für Ihren Kredit.
- Eigenkapitaleinsatz für die Immobilienfinanzierung optimieren
- Angebote über andere Immobilien genau vergleichen und Übersicht verschaffen
- Öffentliche Fördermittel zur Finanzierung der Immobilie einbeziehen
- Lange Laufzeiten für die Immobilienfinanzierung oder die Baufinanzierung wählen
- Flexibilität bei der Finanzierung gewährleisten
Absicherungsphase: Schutz der Familie und der Immobilie
In der Absicherungsphase schützen Sie Familie und Immobilie.
- Persönliche Risiken, die Ihre Immobilie gefährden absichern
- Extreme Gefahren absichern (Naturereignisse)
- Anschlussfinanzierung für Ihre Immobilienfinanzierung oder Baufinanzierung beachten
- Rücklagen für größere Ausgaben bilden (z.B. Dachsanierung)
- Sondertilgungsmöglichkeiten für den Kredit nutzen
Immobilienkauf als Investition
Ob zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage – bei der Finanzierung und dem Kredit sollten Immobilienkäufer genau wissen, worauf es ankommt.
Das braucht die Bank, um Ihnen einen Kredit für Ihre Immobilienfinanzierung zu gewähren:
Bevor die Bank bei einer Immobilienfinanzierung einen Kredit gewährt, müssen Immobilienkäufer einige Unterlagen einreichen, unter anderem:
- Lohn- und Gehaltsabrechnungen der vergangenen drei Monate in Kopie
- Einkommensteuerbescheide der vergangenen beiden Jahre
- Nachweis über vorhandenes Eigenkapital, beispielsweise Auszüge der Tages- bzw. Festgeldkonten
- Objektunterlagen für welche die Finanzierung beantragt werden soll
Übrigens: Seit der Umsetzung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie in Deutschland prüfen Banken genauer, ob der Kreditnehmer das Darlehen in einem realistischen Zeitraum vollständig abzahlen kann. Daher ist eine genaue Übersicht über Ihr Vermögen für die Immobilienfinanzierung notwendig.
So bewerten Banken einen Kreditnehmer für die Vergabe eines Kredits
Welche Konditionen ein Kreditnehmer für seine Immobilienfinanzierung oder auch Baufinanzierung angeboten bekommt, hängt von einigen Faktoren ab. Positiv für einen Kredit bewerten Banken beispielsweise ein unbefristetes Angestelltenverhältnis oder Beamtenstatus, einen guten Schufa-Score oder auch wenn sich die Immobilie, für die der Kredit aufgenommen werden soll, in guter Lage befindet. Kritische Faktoren für einen Kredit sind ein befristeter Arbeitsvertrag, eine laufende Probezeit oder Selbstständigkeit. Diese können den Erhalt von einem Kredit für eine Immobilie erheblich erschweren.
Wieviel Immobilie kann ich mir leisten?
Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen, sollte sich zunächst eine Übersicht über die eigenen Finanzen verschaffen.
- Welche festen Einnahmen und Ausgaben habe ich?
- Wie viel Geld habe ich monatlich realistisch zur Verfügung, um einen Kredit abzubezahlen?
Daraus ergibt sich das passende Budget für den Kredit der Immobilienfinanzierung oder Baufinanzierung. Wichtig: Ein krisensicheres Finanzierungskonzept Ihres Kredits berücksichtigt unerwartete finanzielle Engpässe durch Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Scheidung.
Soviel Eigenkapital für eine Immobilienfinanzierung ist sinnvoll
Eine Immobilienfinanzierung oder eine Baufinanzierung ist zwar ohne Eigenkapital möglich, aber nicht empfehlenswert. Auch wenn die Zinsen derzeit extrem niedrig sind, was die Aufnahme von einem Kredit attraktiv macht, sollten Sie mindestens 20 Prozent der Immobilienfinanzierung aus eigenen Mitteln aufbringen können, zusätzlich zu den Nebenkosten.
Immobilienfinanzierung: Übersicht über die Konditionen eines Kredits
Welche Laufzeit sollte bei der Finanzierung einer Immobilie gewählt werden?
Die Zinsen für Immobilienkredite sind auf einem historischen Rekordtief. Das macht einen langfristigen Kredit für die Immobilienfinanzierung besonders attraktiv. Daher sollten Sie eine Zinsbindung von mindestens 15 Jahren wählen.
So schnell geht die Aufnahme eines Kredits für die Immobilienfinanzierung
Von der Anfrage des Kredits bis zum unterschriebenen Kaufvertrag ist der Weg bis zur Immobilienfinanzierung lang. Der Antrag auf eine Immobilienfinanzierung oder Baufinnazierung geht schneller, wenn Sie alle notwendigen Unterlagen zügig bei der Bank einreichen.
Nebenkosten bei der Immobilienfinanzierung einkalkulieren
Die Nebenkosten, die beim Kauf oder Bau (Baufinanzierung) einer Immobilie anfallen, sollten Sie vorab genau kalkulieren. Sie betragen zwischen 9 und 15 % des Kaufpreises. Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro kommen so schnell 27.000 bis 45.000 Euro zusammen. Nebenkosten einer Immobilienfinanzierung oder Baufinanzierung können umfassen:
- Grunderwerbsteuer: Sie fällt bei jedem Kauf eines Grundstücks oder einer Immobilie an. Beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises.
- Maklergebühren: Wurde der Immobilienkauf über einen Makler abgewickelt, verlangt dieser eine Provision. Üblich sind 3 bis 7 Prozent des Kaufpreises der Immobilie. Je nach Bundesland trägt der Käufer entweder die gesamte Maklerprovision oder 50 Prozent.
- Neu ab 23.12.2020: "Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäusern". Es gelten bei vielen Immobilienverkäufen neue Regeln für die Maklerprovision.
- In der Regel teilen sich künftig Verkäufer und Käufer die Maklerprovision
- gilt explizit nur für Maklerverträge, die den Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäuern (auch Doppelhaushälften) betreffen
- Käufer der Immobilie ist Verbraucher
- Maklervertrag bedarf der Textform
- Notar- und Grundbuchkosten: Der Kaufvertrag für die Immobilie wird erst rechtskräftig, wenn er notariell beurkundet wurde. Die Notarkosten sind in der Gebührenordnung festgelegt und liegen bei etwa 1 % des Kaufpreises. Zudem ist ein Eintrag im Grundbuch notwendig – dort ist immer vermerkt, wem die Immobilie bzw. das Grundstück gehört oder ob Grundschulden bzw. Hypotheken vorhanden sind.
- Bei einem Kauf einer Immobilie können für Notar- und Grundbuchkosten pauschal ca. 2 % des Kaufpreises (ca. 1,3 % für den Erwerb und ca. 0,7 % für die Finanzierung) anfallen.