Wenn es darum geht, ihre Anschlussfinanzierung zu organisieren, ist die Bereitschaft von Immobilieneigentümern verhältnismäßig hoch – nicht jedes Finanzthema ist für Verbraucher so selbstverständlich. Studien zeigen, dass sich im Schnitt mehr als die Hälfte der Befragten ein halbes Jahr vor Ende des noch laufenden Kredits mit ihrer Folgefinanzierung befassen. Doch zur richtigen Umsetzung dieses wichtigen Vorhabens stehen viele Verbraucher vor einigen offenen Fragen. Andere wiederum schließen vorschnell einen neuen Kredit ab. Das ist nicht immer die optimale Entscheidung.
Auch bei der Anschlussfinanzierung gilt: Vergleichen ist Trumpf. Eine überhastete Entscheidung kann bares Geld kosten.
Worauf ist generell zu achten?
Empfehlenswert ist, sich zwölf Monate vor Ende der Zinsbindungsfrist um eine Anschlussfinanzierung zu kümmern – und anbieterübergreifend zu vergleichen. Bei den Konditionen sind vor allem der Effektivzins, darüber hinaus aber auch Optionen zum Sondertilgungs- und Tilgungssatzwechsel maßgeblich. Beim Wechsel zu einem anderen Kreditgeber sind zugleich die Kosten gegenzurechnen, die für eine Umschreibung und Neubestellung der Sicherheit entstehen können. Ein Beispiel: Für eine Grundschuld in Höhe von 100.000 Euro entstehen knapp 200 Euro Kosten. Hinzu kommen eventuell Bankgebühren für die Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung. Je nach Kreditgeber können noch weitere Kosten anfallen, etwa für die Treuhandabwicklung von rund 50 bis 150 EUR. Doch generell gilt: Ein Anbieterwechsel kann sich rechnen, da insgesamt günstigere Zinsen auch diese Aufwendungen kompensieren.
Bei der Entscheidung für den Anschlusskredit gelten ohnehin die gleichen Grundregeln wie bei der Entscheidung für den ursprünglichen Kredit. So empfiehlt sich gerade bei dem aktuell niedrigen Zinsniveau eine möglichst langfristige Zinsbindung. Zehn bis 15 Jahre Bindung sind momentan eine gute Richtschnur. Zum Hintergrund: Eine mögliche Zinswende an den Kapitalmärkten kann die Kosten für geliehenes Geld umgehend verteuern. Beispielsweise würde bei einem verbleibenden Kredit von 200.000 Euro eine Zinssteigerung um nur einen Prozentpunkt bereits 2.000 Euro zusätzlich Zinskosten jährlich bedeuten. Das sind etwa 170 Euro Mehrbelastung im Monat.
Generell ist ratsam angesichts der derzeitigen Zinskonditionen: Die Tilgung sollte für den Kunden langfristig tragbar sein. Zur schnellen Entschuldung empfiehlt sich gleichwohl ein Tilgungssatz von mindestens zwei Prozent. Im Übrigen: Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus verlangen viele Kreditgeber bereits Mindesttilgungssätze ab zwei Prozent.
Wenn eine Finanzierung erst in mehreren Jahren ausläuft, kann sich ein sogenanntes Forward-Darlehen eignen. Darüber lassen sich die aktuellen Zinsen bis zu fünf Jahren im Voraus sichern. Die Bank reserviert dem Darlehensnehmer den Vertrag für diese Zeit, ohne dass Kredit- oder Bereitstellungszinsen fällig werden. Den Preis dafür zahlt der Kreditnehmer in der Regel über einen geringen Zinsaufschlag. Hinweis: Wer sich für ein Forward-Darlehen entscheidet, ist dann an jedoch auch an seinen Vertrag und die bereits vereinbarten Konditionen gebunden. MLP Berater können auch hier bei der Entscheidung maßgeblich unterstützen und entsprechende Angebote passend kalkulieren.
Auf einen Blick: Wie funktioniert eigentlich ein Immobiliendarlehen?