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Datum
29.08.2017

Einfach mal runterschalten – neue Kraft tanken

Nicht nur Arbeit: So mancher Berufstätige möchte neben dem Job mehr Zeit für Familie, Hobbys und ehrenamtliches Engagement haben. So kann „Downshifting“ gelingen.

Downshifting
(iStock)

Mehr vom Leben: Diesen Wunsch scheinen viele Berufstätige zu verspüren. Gut sechs Stunden weniger in der Woche würden deutsche Arbeitnehmer gerne im Büro verbringen, hat eine Umfrage der Körber-Stiftung ergeben. Ein Weg zur besseren Work-Life-Balance für das eigene Leben heißt „Downshifting“. Wörtlich übersetzt bedeutet das Herunterschalten oder Verlangsamen. Es geht darum, mehr Zeit für Privates zu haben: Weniger Überstunden, weniger Stress – mehr Lebensqualität. Das muss auch nicht zwangsläufig heißen, die Karriere an den Nagel zu hängen. Sondern einfach, sie mitunter anders zu gestalten.

Mehr Zeit für Privates

„Unternehmen müssen sich auf solche Veränderungen einstellen, denn vor allem die jungen Generationen haben eine ganz andere Erwartungshaltung an ihre Arbeitgeber“, sagt Christian Scholz, Professor für Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes und Autor des Buches „Generation Z“. Diese nach 1995 Geborenen hätten verstanden, dass das Hamsterrad nicht automatisch die große Karriere bringt. „Daher streben sie konsequent nach einer guten Balance von Arbeit und Privatleben.“ Diese Ansprüche würden mittelfristig auf die restliche Belegschaft abfärben. Scholz: „Wir werden von der Generation Z lernen, dass man sich nicht aufopfern muss, um einen guten Job zu machen.“

So kann „Downshifting“ gelingen

Neben einem Sabbatical kann eine Reduzierung der Überstunden helfen oder je nach privaten Anforderungen ein Arbeiten in Teilzeit – beispielsweise auch nur vorübergehend.

Eine längere Auszeit vom Job, etwa drei bis sechs Monate, ist heute nichts ungewöhnliches mehr und lässt sich bei den meisten Arbeitgebern durchsetzen. Eine Auszeit kann auch helfen herauszufinden, was Sie wirklich wollen. Nur weniger arbeiten oder auch komplett anders? Weniger Verantwortung? Eine ganz neue Branche?

Sobald die eigenen Wünsche klar sind, unbedingt mit dem Chef zusammensetzen – und offen über alternative Wege der Zusammenarbeit sprechen. Empfehlenswert ist, Vorgesetzten die eigenen Beweggründe mitzuteilen. Je mehr Verständnis Sie wecken, umso mehr wird er Sie unterstützen.

Grundsätzlich hat jeder Arbeitnehmer, der mindestens sechs Monate in einem Unternehmen mit mindestens 15 Mitarbeitern beschäftigt ist, einen Anspruch auf Teilzeitarbeit. Ausnahme: Betriebliche Gründe, wie wesentliche Beeinträchtigung des Arbeitsablaufs, sprechen dagegen.

Weniger arbeiten und beispielsweise weniger Führungsverantwortung – das bedeutet in den meisten Fällen auch weniger Gehalt. Wer sich den Luxus von mehr Freizeit gönnen will, muss sich also auch im Klaren sein, dass er dafür unter Umständen seinen Lebensstandard hier und dort runterschrauben muss. Müssen es wirklich zwei Autos sein? Lässt sich auf die eine oder andere Shopping-Tour oder Restaurantbesuche verzichten? Geht es auch ohne teure Fernreisen?

Weitere Informationen

Weltreise, Zeit für die Familie, Weiterbildung: So bereiten Sie sich auf Ihr Sabbatical vor.

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