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Datum
20.09.2024

Hausanschlüsse richtig planen: Was wichtig ist und wo Sie Hilfe bekommen

Strom, Wasser, Gas, Telefon und Internet – haben Sie auch an alle Anschlüsse für Ihr Eigenheim gedacht? Höchstwahrscheinlich wurden sie darauf hingewiesen, denn Sie sollten sich ein wenig Zeit für die Planung und die frühzeitige Beantragung nehmen. Damit Sie in Ihrem Traumhaus nicht im Dunklen und ohne Wasser sitzen, haben wir nachfolgend alles Wissenswerte zur Planung von Hausanschlüssen für Sie zusammengefasst.

Hausanschlüsse
(GettyImages/Westend61)

Das Wichtigste in Kürze

  • Stellen Sie die Anträge für Hausanschlüsse schon während der Bauphase beim jeweiligen Dienstleister beziehungsweise bei der zuständigen Gemeinde.
  • Für die korrekte Montage und sichere Installation der Anschlüsse sowie für Wartungsarbeiten durch Fachpersonal bieten sich gesonderte Hausanschlussräume an.
  • Die Kosten für Hausanschlüsse variieren je nach Lage des Grundstücks und regionalen Gebühren, auch die Preise der jeweiligen Anbieter unterscheiden sich.

Welche Hausanschlüsse für Neubauten gibt es?

Die Versorgung eines Neubaus mit Strom und Wasser erfolgt während der Bauphase über einen Baustrom- bzw. Bauwasserkasten über die Gewerke, also über die handwerklichen und bautechnischen Firmen, die Ihnen während des Baus zur Seite stehen. Es kann allerdings auch sein, dass Sie sich selbst um den Baustrom kümmern müssen. Den Antrag dafür reichen sie dann beim lokalen Netzbetreiber ein. Nach Fertigstellung des Hauses werden Baustrom und -wasserkasten abgebaut, sodass Ihr Eigenheim ohne Strom- und Wasserversorgung ist. Die Abmeldung dessen geschieht bestenfalls mehrere Wochen vor Beendigung der letzten Arbeiten. Spätestens jetzt müssen Sie die erforderlichen Hausanschlüsse beantragen:

  • Anschluss an das Stromnetz
  • Wasserversorgung über die örtlichen Wasserwerke
  • Gasanschluss
  • Anschluss zur Grundstücksentwässerung (zum Beispiel für Regenwasser)
  • Anschluss an die öffentliche Kanalisation für Abwasser
  • Kabelanschlüsse für Telefon, TV und Internet

Ein Tipp: Eine frühzeitige Beantragung von Hausanschlüssen ist ratsam, damit Ihr Haus rechtzeitig am Strom- und Wassernetz angeschlossen ist. Zwar dauert die Verlegung von Hausanschlüssen meist nur wenige Tage, allerdings können von der Beantragung bis zur Installation der Hausanschlüsse mehrere Monate vergehen.

Worauf müssen Bauherren bei der Planung von Hausanschlüssen achten?

Wenn Sie Haus bauen, sollten Sie die Anschlüsse für Strom, Wasser, Gas, Telefon, Internet und TV bereits bei der Planung der Immobilie berücksichtigen. Nicht nur welche Anschlüsse benötigt werden, spielt dabei eine wesentliche Rolle, sondern auch der Ort, an dem sie montiert werden sollen.

Für eine ordnungsgemäße Montage und sichere Installation empfiehlt sich ein sogenannter Hausanschlussraum, manchmal auch Hauswirtschafts- oder Technikraum genannt. Ein weiterer Vorteil eines solchen Ortes: Es besteht jederzeit Zugang für Techniker, sei es für Wartungsarbeiten oder bei Fehlerbehebungen der Anschlüsse.

In der Regel befinden sich Hausanschluss- oder Technikräume im Kellergeschoss eines Objekts. Doch was, wenn das Eigenheim keinen Keller besitzt?

Gesetzlich gilt: Ein Hausanschlussraum muss allgemein zugänglich oder direkt von außen erreichbar sein und darf nicht als Durchgang zu anderen Räumen dienen. Ein Hausanschlussraum kann sich daher im Keller oder Treppenbereich befinden oder aber in einem Anbau, der über einen Seiteneingang zugänglich ist. Wichtig ist allerdings, dass der Raum an der Gebäudeaußenwand liegt, an der sich die Anschlussleitungen befinden.

Wichtig zu wissen: In einem Objekt ohne Keller wird meist eine Mehrfachhauseinführung (MFHE) oder auch Mehrspartenhauseinführung verlegt. Die Anschlüsse werden durch die Bodenplatte geführt und an die Stromnetze im Haus angeschlossen. MFHE in Immobilien mit Keller sind ebenso möglich, jedoch mit größerem Bauaufwand verbunden.

Wer ist für die Verlegung von Hausanschlüssen zuständig?

Je nach Art des Anschlusses liegen die Zuständigkeiten für die Montage und Inbetriebnahme der Hausanschlüsse bei verschiedenen Dienstleistern. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung, wer welche Hausanschlüsse verlegt:

Stromanschluss

Hierfür ist der regionale Netzbetreiber zuständig. Heutzutage erfolgt die Beantragung für den Strom meist per Online-Formular auf der jeweiligen Internetseite des Betreibers. Sobald der Antrag genehmigt ist, müssen Sie für die Montage des Stromanschlusses (Steckdosen etc.) einen Elektrobetrieb beauftragen. Wenn Sie den Strom nicht über den Netzbetreiber beziehen wollen, können Sie einen anderen Stromlieferanten suchen und den Liefervertrag abschließen. Im Anschluss teilen Sie Ihrem Netzbetreiber das gewünschte Datum der Stromlieferung mit.

Wasseranschluss

Für die korrekte Berechnung des Wasserverbrauchs ist ein Wasseranschluss mit Wasserzähler erforderlich. Der Antrag für den Anschluss an die Trinkwasserleitung erfolgt bei der zuständigen Gemeinde. Handelt es sich um einen Erstanschluss, muss auch das lokale Wasserwerk in Kenntnis gesetzt werden. Die Montage eines Wasseranschlusses wird von einem Gas-Wasser-Installationsunternehmen durchgeführt. Wichtig: Für den Abwasseranschluss ist der Abwasserverband der jeweiligen Gemeinde zuständig. Diese Leitung muss gesondert zum Anschluss an die Trinkwasserleitung beantragt werden.

Gasanschluss

Da nicht jede Gemeinde in Deutschland an das Gasnetz angeschlossen ist, müssen Sie vorab prüfen, ob Sie in Ihrem Haus einen Gasanschluss nutzen können. Der örtliche Energieversorger oder das Bauamt sind die richtigen Ansprechpartner. Sofern ein Anschluss an das Gasnetz möglich (und gewünscht) ist, können Sie diesen beim Energieversorger beantragen, der gleichzeitig auch die Verlegung des Anschlusses übernimmt. Den passenden Gasanbieter können Sie selbst wählen. Eine Entscheidung für Gas hängt ganz von Ihren Vorlieben ab. Eventuell möchten Sie mit dieser Möglichkeit heizen oder kochen. Natürlich gibt es auch Alternativen, wie beispielsweise Heizen mit Pellets .

Telefonanschluss

Den Telefonanschluss können Sie ausschließlich bei der Deutschen Telekom beantragen. Berücksichtigen Sie schon während der Bauphase, ob das Telefonkabel unterirdisch, oberirdisch oder im Haus verlegt werden soll. Ist der Telefonanschluss montiert, können Sie auf Wunsch den Anbieter wechseln. Im Internet surfen können Sie mit oder ohne Telefonanschluss. Einen geeigneten Internetanbieter finden Sie online, bei dem Sie den Internetanschluss beantragen können. Informieren Sie sich in diesem Zuge auch, ob und wie Sie TV-Empfang erhalten möchten. Auch hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl: Satellit, Kabel, DVB-T oder das Internet.

Bitte beachten: Für die Beantragung von Hausanschlüssen für Strom, Wasser, Gas, Telefon und Internet werden der Lageplan mit Flurstück sowie der Grundrissplan mit Kellergrundriss benötigt. Auch eine genaue Einzeichnung des Hausanschlussraums sollte bei Antrag mit eingereicht werden.

Fazit: Frühzeitige Planung von Hausanschlüssen spart Ärger und Kosten

Die richtige Planung von Hausanschlüssen bei Neubauprojekten ist ratsam. Einerseits müssen bestimmte Richtlinien erfüllt sein, wie etwa für den Anschluss an das Gasnetz. Des Weiteren können einige Wochen oder Monate vergehen, bis die Anträge genehmigt sind und die Strom, Wasser, Gas, Telefon und Internetanschlüsse verlegt werden können. Wenn Sie Hausanschlüsse richtig planen wollen, sollten Sie schon während der Bauphase die Anträge für die Anschlüsse stellen. Auch ein Preisvergleich der Anbieter lohnt sich, da sich die Kosten stark unterscheiden können. Die frühzeitige Planung von Hausanschlüssen spart also nicht nur Ärger, sondern auch Kosten.

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