Neues Rentenpaket hin oder her – auf die gesetzliche Rente allein kann sich keiner verlassen, wenn er seinen gewohnten Lebensstandard im Alter halten will. Vor allem bei den jüngeren Jahrgängen klafft eine große Rentenlücke. Nach aktuellen Berechnungen des Freiburger Finanzprofessors Bernd Raffelhüschen wird die gesetzliche Rente der heute 20- bis 34-Jährigen nicht einmal 40 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens ausmachen. Dennoch sind gerade die Jüngeren eher nachlässig, wenn es um das Sparen fürs Alter geht. Nach dem jüngsten Risiko-Report des Max-Planck-Instituts sorgt mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen mit monatlich weniger als 50 Euro oder gar nicht vor – zum Teil fehlt das Bewusstsein, zum Teil das nötige Geld.
Dabei hat es entscheidende Vorteile, möglichst frühzeitig mit der ergänzenden Vorsorge zu beginnen.
Vorteil 1: Je länger man Zeit hat, um ein bestimmtes Sparziel zu erreichen, desto weniger Gesamtbeiträge muss man dafür investieren. Beispiel: Ein 1991 geborener Sparer möchte für seine ergänzende Vorsorge unter anderem eine private fondsgebundene Rentenversicherung abschließen, die ihm ab 67 eine monatliche Zusatzrente von rund 500 Euro als einen Teil seines Altersbudgets beschert. Fängt er bereits mit 27 Jahren an, muss er dafür bei einer unterstellten Wertentwicklung von 4 Prozent jährlich in Summe rund 42.000 Euro weniger an Beiträgen aufwenden, als wenn er erst 20 Jahre später startet (siehe Infografik). „Das liegt am Zinseszinseffekt“, erklärt Miriam Michelsen, Leiterin Vorsorge und Krankenversicherung bei MLP. Die Renditen, die der Versicherte mit seiner privaten Rentenversicherung während der Ansparphase verdient, erhöhen zusätzlich das laufende Vertragsguthaben. Damit vergrößert sich auch die Basis für die nächsten Renditen. Das Vermögen wächst – je nach gewählter Lösung unter marktbedingten Schwankungen – immer schneller. |
Vorteil 2: Insbesondere im anhaltenden Niedrigzinsumfeld empfiehlt es sich, fondsgebundene Lösungen (ggf. mit Garantien) in Betracht zu ziehen. Je größer der Aktienanteil, desto höher die Renditechancen. Damit steigt zwar auch das Risiko von Kursschwankungen. Dieses Risiko können Sparer aber durch einen frühzeitigen Start deutlich abmildern. „Je länger die Sparphase dauert, desto mehr Zeit steht zur Verfügung, um zwischenzeitliche Rückgänge bis zum Start in die Rente auszugleichen und ein gutes Sparergebnis zu erzielen“, erläutert Michelsen. |
Auf welche verschiedenen Produkte der Sparer bei seiner ergänzenden Vorsorge setzt und wann er diese wie mischt, ist immer eine individuelle Entscheidung. Die wiederum hängt von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln, der Risikomentalität und der Lebensphase ab. „Allgemein ist es ratsam, auf verschiedene Produktgattungen zu setzen“, rät Miriam Michelsen. „Gerade bei langfristigen Sparprozessen ist ein ausgewogener und gut abgestimmter Mix grundlegend. Unsere Berater unterstützen dabei, die passenden Lösungen zu finden.“