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Datum
12.10.2014

Geschenktes Extra vom Chef

Die meisten Arbeitnehmer haben Anspruch auf Vermögenswirksame Leistungen. Doch viele verzichten auf das Extra vom Arbeitgeber. Dabei lässt sich dank dieser Förderung frühzeitig individuell Vermögen aufbauen.

Geschenktes Extra vom Chef
(pressmaster / fotolia)

480 Euro im Jahr – ein Geschenk, das viele deutsche Arbeitnehmer ablehnen. Sie verzichten freiwillig auf zusätzliches Geld vom Chef: die Vermögenswirksamen Leistungen (VL). Aktuellen Schätzungen zufolge nehmen nur rund 60 Prozent der 23 Millionen Berechtigten die Chance war, sich vom Arbeitgeber beim Vermögensaufbau sponsern zu lassen. Besonders junge Berufstätige, so TNS Infratest, haben wenig Kenntnis über Vermögenswirksame Leistungen. Demnach haben gut 15 Prozent noch nicht mal von VL gehört und gut 16 Prozent wissen nichts über ihre Vorteile. Dabei raten Experten: Vor allem junge Arbeitnehmer sollten das Geldgeschenk vom Chef frühzeitig als Einstieg in den systematischen Vermögensaufbau, beispielsweise mit Blick auf die Altersvorsorge, nutzen.

Generell gilt: Ab einer bestimmten Größe bieten die meisten deutschen Unternehmen VL-Sparen als eine ihrer Sozialleistungen an. Die VL gibt es unabhängig vom Verdienst – die Spanne in deutschen Unternehmen beträgt bis zu 40 Euro. „Bereits mit kleinen monatlichen Beiträgen lässt sich über die Jahre ein ansehnliches finanzielles Zusatz-Polster aufbauen“, sagt Jakob Trefz, Leiter Vermögensmanagement bei MLP. Auch wenn etwa als Trainee das Anfangsgehalt keine großen Sprünge zulässt – strategisches Sparen ist bereits mit kleinen Beiträgen möglich. Generell wichtig ist der Zinseszins-Effekt, dabei erhöhen allein die Zinsen auf bereits erhaltene Zinsen das Kapital über die Jahre immer stärker.

Für Auswahl ist Sparziel entscheidend

Für die Wahl der Sparvariante ist vor allem die persönliche Situation und das Sparziel entscheidend: Ein Bausparvertrag macht in der Regel vor allem dann Sinn, wenn man später definitiv einmal bauen oder eine Immobilie erwerben möchte. Aufgrund des aktuellen Zinstiefs können sich Immobilieninteressierte jetzt die historisch günstigen Konditionen für die spätere Finanzierung dauerhaft sichern. Mit Blick auf den Vermögensaufbau dauerhaft chancenreicher sind Fondssparpläne.

Sie empfehlen sich besonders auf lange Sicht vor allem auch für jüngere Arbeitnehmer, die einen langfristigen Anlagehorizont haben: „Wer über die Jahre konstant über Fonds die Chancen der Kapitalmärkte nutzt, kann zwischenzeitliche Kursschwankungen ausgleichen und bestmöglich wieder von Kursaufschwüngen profitieren“, erklärt Jakob Trefz. Um beim Sparen das Risiko möglichst gering zu halten, empfiehlt sich ein breit aufgestellter Aktienfonds mit umfassendem Anlageschwerpunkt in verschiedene Regionen, Branchen und Währungen, um die Marktchancen weltweit dauerhaft zu nutzen.

Wer Anspruch auf die Extra-Zahlung vom Chef hat, muss selber aktiv werden – automatisch gibt es VL nicht. Sie werden nicht direkt ausgezahlt, sondern fließen in einen Sparvertrag oder ähnliches. Hat sich der Arbeitnehmer für eine Variante entschieden, muss er einen Vertrag abschließen und die Informationen dem Arbeitgeber mitteilen. Der zahlt seinen Anteil direkt ein – egal, ob in einen Bausparvertrag, Fondssparplan oder eine Versicherung zur Altersversorgung.

Zusätzlich Steuern und Sozialabgaben sparen

Um den gewohnten Lebensstandard im Alter bestmöglich wahren zu können, eignen sich zum VL-Sparen besonders die Möglichkeiten der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Großer Vorteil: Sie sind steuerlich begünstigt. Das Prinzip: Die Sparbeiträge fließen direkt aus dem Bruttogehalt in den Vorsorgevertrag – ohne Abzüge. Bei dieser Entgeltumwandlung sind pro Jahr bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung (West) steuer- und sozialabgabenfrei. Der so genannte Brutto-Netto-Spareffekt bei der bAV lohnt sich – Monat für Monat. Ralf Raube, Leiter des Geschäftsbereichs Betriebliche Altersvorsorge, rechnet vor: „Zahlt ein Arbeitnehmer beispielsweise monatlich 40 Euro Vermögenswirksame Leistungen in eine betriebliche Altersvorsorge ein, kann der Sparbetrag je nach individueller Einkommenssituation durch die staatliche Förderung rund 85 Euro betragen. Er ist also mehr als doppelt so hoch – und das bei gleichem Nettogehalt.“ Auf die Betriebsrente fallen erst im Alter Steuern und in Abhängigkeit vom Krankenversicherungsstatus Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an. Zu diesem Zeitpunkt ist jedoch der persönliche Steuersatz in der Regel niedriger als während des Erwerbslebens.

Gezielte Unterstützung

Generell stehen bei der bAV fünf Durchführungsarten zur Auswahl: Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstützungskasse und Direktzusage. „Der MLP Berater hilft gerne dabei, die individuell attraktivste Lösung zu finden. Die hängt auch davon ab, welche Möglichkeiten der Arbeitgeber anbietet“, sagt Ralf Raube. Selbst wenn ein Unternehmen aufgrund seiner geringen Größe bislang keine eigene betriebliche Altersversorgung anbietet, können Mitarbeiter grundsätzlich auf eine Direktversicherung bestehen. Zahlreiche Unternehmen, vor allem kleinerer und mittlerer Größe, nutzen hierzu beispielsweise Rahmenverträge, die die Tarifvertragsparteien jeweils für ihre Branche abgeschlossen haben.

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