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Datum
16.11.2016

Immobilien: Finanzierung mit Förderung

Ob Immobilie erwerben oder modernisieren: Staatliche Finanzhilfen erleichtern die Umsetzung. Was sich je nach Situation empfiehlt – und wie sich die Förderung in die Gesamtfinanzierung einbinden lässt.

Immobilie: Finanzierung mit Förderung
(arsdigital / fotolia)

Die einen wollen sich endlich ihren Wunsch vom eigenen Haus erfüllen – die anderen planen, ihre Immobilie energetisch zu optimieren und das Dach zu erneuern. Dazu ist oft eine Finanzierung nötig. Bankdarlehen sind dabei aber nicht alles. In vielen Fällen fördert auch der Staat das Vorhaben, etwa über attraktive Kreditkonditionen oder Zuschüsse. Bauherren und Wohnungskäufer, die ihre Finanzierung etwa mit einem Förderkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) kombinieren, sparen oft tausende Euro. Allein im Jahr 2015 bewilligte die KfW rund 350.000 Anträge im Bereich Wohnen. Wichtig: Häufig sind die KfW-Programme auch mit anderen Formen der Förderung kombinierbar.

Förderung für Hauskäufer

Das Programm unterstützt den Bau oder Erwerb von selbst genutzten Eigenheimen und Eigentumswohnungen in Deutschland durch zinsgünstige Kredite. Die KfW vergibt bis zu 50.000 Euro pro Vorhaben zu einem effektiven Jahreszins von derzeit maximal 1,21 Prozent. Wichtig: Die KfW vergibt ihre Kredite nicht direkt, sondern nur über weiterleitende Banken. Daher empfiehlt sich eine fundierte Beratung im Rahmen einer umfassenden Marktanalyse.

Diesen Kredit kann beantragen, wer ein Energieeffizienzhaus bauen oder kaufen möchte. Die zu erfüllenden Kriterien hat die KfW dabei sehr genau definiert. Annuitätendarlehen in Höhe von 100.000 Euro pro Vorhaben sind derzeit für einen Effektivzins von maximal 1,51 Prozent zu haben. Außerdem gewährt die Bank abhängig vom Energieeffizienzgrad des Hauses Tilgungszuschüsse von bis zu 15.000 Euro pro Wohneinheit.

Wer erst in einigen Jahren bauen oder kaufen möchte, sollte über den Abschluss eines Bausparvertrags nachdenken. So lässt sich das aktuell niedrige Zinsniveau für später sichern, wenn die Immobilienfinanzierung ansteht. Unter gewissen Voraussetzungen gibt es Zulagen vom Arbeitgeber bzw. vom Staat. Zum Beispiel lässt sich der Vertrag über vermögenswirksame Leistungen, unter anderem häufiger Bestandteil von Tarifverträgen, besparen. Aktuell sind Bauspardarlehen schon ab rund einem Prozent effektiven Jahreszins zu haben.

Je nach Einzelfall kann sich für Hausbauer oder -käufer auch ein Wohn-Riester lohnen, um unter anderem regelmäßig von staatlichen Zulagen zu profitieren. Interessenten sollten sich im Vorfeld aber beraten lassen, ob und wie sich diese Riester-Variante für sie eignet.

Förderung für Modernisierer

Wer Haus oder Wohnung energetisch auf Vordermann bringen möchte, sollte dieses KfW-Programm nutzen. Förderfähig ist etwa der Austausch ineffizienter Heizungsanlagen, der Einbau einer Lüftungsanlage, die Erneuerung von Fenstern oder Wärmedämmung. Je nach Umfang und Maßnahmen gewährt die KfW bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Der Effektivzins liegt derzeit bei 0,75 Prozent. Zudem sind Tilgungszuschüsse von bis zu 27,5 Prozent der Darlehenssumme (maximal 27.500 Euro) möglich.

Darlehen bis zu 50.000 Euro zu einem Effektivzins von aktuell 0,75 Prozent gibt es bei der KfW für altersgerechte Umbauten oder Einbruchsicherung der Immobilie. Zu ersteren zählen etwa der altersgerechte Umbau des Bades, der Einbau eines Treppenlifts oder die Beseitigung von Treppen und Schwellen. Zum Einbruchschutz gehören unter anderem einbruchhemmende Haustüren, Zusatzschlösser oder Alarmanlagen.

Mit diesem Programm fördert der Bund Immobilieneigentümer, die erneuerbare Energien zum Heizen nutzen. Sie rüsten zum Beispiel eine Solaranlage, Wärmepumpe oder Biomasseanlage nach. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle vergibt die Investitionszuschüsse. Ihre Höhe hängt von Art und Umfang der Maßnahme ab.

Auch mittelfristig anstehende größere Sanierungen oder Modernisierungen lassen sich mit einem Bausparvertrag gut vorbereiten. Ob zum Um-, An- oder Neubau: Vor Abschluss sollte jeder grob planen, wann er wie viel Geld benötigt. Dies bietet Orientierung für die passende Bausparsumme und die Anspardauer.

Viele Möglichkeiten, große Auswahl – beraten lassen

Neben den bundesweiten Förderprogrammen gibt es sowohl für Immobilienerwerber als auch für Modernisierer zahlreiche spezielle Förderungen einzelner Bundesländer oder Gemeinden. Einen ersten Überblick bieten www.baufoerderer.de sowie www.foerderdatenbank.de . Bei der konkreten Umsetzung ihres Vorhabens und dessen Finanzierung sollten sich Interessenten aber stets individuell beraten lassen. „Unsere Berater haben nicht nur den Marktüberblick – sie wissen auch, welche Fördermittel sich wie am besten einbinden lassen“, Marc-Philipp Unger, Leiter Immobilien und Finanzierung bei MLP.

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