Was sind Hypothekenzinsen?
Zinsen beschreiben allgemein das Entgelt, das Sie als Schuldner dem Gläubiger für das geliehene Kapital zahlen. Wenn Sie eine
Immobilienfinanzierung
bei einer Bank in Anspruch nehmen, verlangt das Kreditinstitut für die Baufinanzierung dafür Hypothekenzinsen. Die Zinsen berechnen sich über den jeweiligen Zinssatz, der in Prozent angegeben ist.
Gut zu wissen: Für Hypothekenzinsen sind weitere Begriffe üblich: Bauzinsen, Baugeldzinsen und Immobilienzinsen. Insofern ist das Wort Hypothekenzinsen für die meisten Baufinanzierungen nicht mehr ganz zutreffend, aber noch umgangssprachlich gebräuchlich.
Wie hoch sind die Zinsen bei der Baufinanzierung zurzeit?
Die aktuellen Hypothekenzinsen bewegen sich seit einiger Zeit um die Ein-Prozent-Marke. Damit sind Baufinanzierungen heute deutlich günstiger als noch vor zehn Jahren. Ob ein Zinsanstieg bei Baufinanzierungen in naher Zukunft zu erwarten ist, bleibt angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheiten abzuwarten.
Wichtig: Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Immobilie zu kaufen, sollten Sie nicht auf weitere Zinstiefs spekulieren. Besser ist es, die Angebote der Banken zur Baufinanzierung zu vergleichen und auf eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung zu setzen.
Wie berechnen sich Hypothekenzinsen?
Die Höhe des Zinssatzes bemisst sich anhand einer Vielzahl an Faktoren, die in drei große Bereiche unterteilt sind:
- die aktuelle Lage an den Finanzmärkten
- die individuellen Details Ihrer Finanzierung
- Ihre persönlichen Umstände als Kreditnehmer
1. Finanzpolitisches Umfeld
Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) hat tatsächlich nur einen geringen Einfluss auf die Entwicklung der Hypothekenzinsen. Eine größere Auswirkung haben die Preise für Pfandbriefe, die für die Refinanzierung eine Rolle spielen. Pfandbriefe sind festverzinsliche Wertpapiere, deren Rendite aufgrund einer hohen Nachfrage am Kapitalmarkt derzeit sehr gering ausfällt. Aus diesem Grund bewegen sich die Bauzinsen auf einem niedrigen Niveau.
Gut zu wissen: Das Pfandbriefgesetz legt fest, dass die Beleihung einer Immobilie bis zu einer Grenze von 60 Prozent des Wertes möglich ist. Daher liegt die maximale Beleihungsgrenze bei günstigen Immobilienfinanzierungen stets nur bei 60 Prozent. Wenn die Bank darüber hinaus Geld vergibt, muss sie diesen Teil des Kredits durch andere Finanzinstrumente (wie beispielsweise Sparbriefe) absichern.
2. Details Ihrer Baufinanzierung
Verschiedene Faktoren wie die Dauer der Zinsbindung und Ihre Eigenkapitalquote wirken sich bei der Baufinanzierung auf die Zinshöhe aus.
Dabei führen folgende Punkte zu höheren Hypothekenzinsen:
- kein oder nur geringes Eigenkapital
- lange Zinsbindung
- niedrige Tilgung
- kleiner Darlehensbetrag
- Sondertilgungsrechte
3. Ihre Person als Darlehensnehmer
Die Bank prüft bei der Darlehensvergabe Ihre Bonität (Kreditwürdigkeit). Dieses Kriterium gibt Aufschluss darüber, inwiefern Sie in der Lage sind, das Darlehen zurückzuzahlen. Die Bonität resultiert aus verschiedenen Faktoren wie Ihrer Vermögens- und Einkommenssituation und Ihrem Zahlungsverhalten (das anhand einer SCHUFA-Auskunft erfragt wird). Außerdem vergeben Banken meistens günstigere Finanzierungen für Eigennutzer, die selbst im Haus wohnen.
Diese Faktoren machen Hypothekenzinsen tendenziell teurer:
- schlechte Bonität
- unsicheres Einkommen (beispielsweise befristeter Arbeitsvertrag)
- Vermietung der Immobilie
- Region mit hohen Immobilienpreisen
Was ist der Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins?
Beim Vergleich von Finanzierungen ist es wichtig, zwischen Soll- und Effektivzins zu unterscheiden:
Sollzins / Nominalzins
|
Effektivzins / effektiver Jahreszins
|
Entspricht den Zinsen, die Sie jährlich an die Bank zahlen
|
Entspricht den jährlichen Gesamtkosten der Baufinanzierung
|
Enthält keine Nebenkosten (Nettozinssatz)
|
Enthält neben den reinen Zinskosten (Sollzins) außerdem eventuelle Zusatzkosten
|
Der effektive Jahreszins ist für den Vergleich von Darlehensangeboten also aussagekräftiger, da er die tatsächlichen Kreditkosten abbildet. Im Zinssatz berücksichtigt sind alle weiteren Kosten wie beispielsweise Vermittlungsgebühren, der Tilgungssatz und die Dauer der Zinsbindung.
Was sind Bereitstellungszinsen?
Bereitstellungszinsen sind eine Gebühr, die Ihnen die Bank für noch nicht in Anspruch genommene Darlehensteile berechnet. Wenn Sie eine Immobilie kaufen, zahlt das Kreditinstitut den gesamten Darlehensbetrag im Normalfall bereits kurz nach Abschluss des Vertrags an den Verkäufer aus. Beim Hausbau ist es dagegen üblich, dass Sie den Bauträger dem Baufortschritt entsprechend in Raten bezahlen. In diesem Fall entnehmen Sie den zugesicherten Darlehensbetrag portionsweise Stück für Stück. Durch die Bereitstellungszinsen kompensiert die Bank fehlende Zinseinnahmen, die aufgrund der schrittweisen Auszahlung entstehen.
Häufig ist eine bereitstellungszinsfreie Zeit von rund sechs Monaten vereinbart. Während dieses Zeitraums verzichtet die Bank auf Bereitstellungszinsen, obwohl Sie das Darlehen noch nicht vollständig abgerufen haben.
Sie möchten mehr zum Thema Hypothekenzinsen erfahren?
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin mit unseren Finanzierungsberatern. Unsere Berater unterstützen Sie dabei, die Anbieter für Baufinanzierungen zu vergleichen. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir für Sie ein individuelles
Finanzierungskonzept
, das perfekt zu Ihnen und Ihrem Vorhaben passt.