Einige Immobilienbesitzer stecken derzeit in einem Dilemma. Weil sie ihren Darlehensvertrag zum Beispiel schon vor sechs oder sieben Jahren abgeschlossen haben, zahlen sie für ihren laufenden Kredit mitunter über drei Prozent mehr Zinsen als bei einem Abschluss zu heutigen Konditionen. Einfach so schnell mal umschulden und sich die günstigen Zinsen schnappen, können sie aber auch nicht. Denn: Erst nach frühestens zehn Jahren ab vollständiger Auszahlung des Baukredits lässt sich dieser ohne weitere Kosten kündigen. Vorher verlangen Banken in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung – also einen Ausgleich für entgangene Zinsen. Und diese würde den Zinsvorteil, der im neuen Vertrag steckt, teilweise wieder einschränken.
Ein Ausweg kann ein sogenanntes Forward-Darlehen sein. Dieses kann der Kreditnehmer ein bis teilweise fünf Jahre vor tatsächlicher Inanspruchnahme des Darlehens abschließen. Bedeutet: Bank und Kunde legen heute bereits die – derzeit günstigen – Konditionen fest; sie schieben aber den Auszahlungszeitpunkt und die ersten Ratenzahlungen in die Zukunft, wenn der Betrag wirklich als Anschlussfinanzierung zur Verfügung stehen muss. Bereitstellungszinsen fallen bis zur Auszahlung in der Regel nicht an. Allerdings lassen sich die Kreditinstitute die Zinsgarantie für die Zukunft mit leichten Zinsaufschlägen bezahlen.
Auch vor Abschluss eines Forward-Darlehens gilt es also, gut abzuwägen. Folgende Punkte sind prinzipiell zu beachten:
Ebenfalls überlegenswert für eher sicherheitsorientierte Kunden ist je nach Situation und Anforderung: ein Bausparvertrag. Dieser besteht aus einem Guthabenanteil, den der Sparer über monatliche Raten aufbaut sowie dem späteren Bauspardarlehen. Der Vertrag wird – je nach Tarif – mit 20 bis 50 Prozent der Bausparsumme bespart. Nach Zuteilung zur Finanzierung erhalten die Vertragsnehmer dann das Bauspardarlehen zu dem bereits bei Vertragsabschluss garantierten Zinssatz. Was Interessenten wissen sollten:
Bei der Einschätzung, welche Alternative sinnvoller ist, unterstützen gezielt unsere Berater. „Sie können mit ihrer Marktexpertise und Erfahrung gut abschätzen, was sich im Einzelfall empfiehlt und wie hoch Risiken entsprechend einzuschätzen sind“, sagt Marc-Philipp Unger, Leiter Immobilien und Finanzierung bei MLP.
Bausparverträge sind vorrangig sinnvoll für alle, die in absehbarer Zukunft planen ein Haus zu bauen oder kaufen, oder die ein Polster für spätere Modernisierungen ansparen wollen.