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Anschlussfinanzierung | Auto & Haus

Anschlussfinanzierung: Ihre Optionen für die Weiterfinanzierung Ihrer Immobilie

Eine Anschlussfinanzierung ist ein entscheidender Schritt im Verlauf Ihrer Immobilienfinanzierung. Wenn die Zinsbindung Ihres Darlehens ausläuft und noch eine Restschuld besteht, ist eine Anschlussfinanzierung der nächste wichtige Schritt. Mit der richtigen Strategie können Sie bei der Anschlussfinanzierung erhebliche Summen sparen und Ihre Konditionen optimal gestalten.

Das Wichtigste zur Anschlussfinanzierung in Kürze

  • Läuft bei der Immobilienfinanzierung die Zinsbindung aus und besteht eine Restschuld, benötigen Sie eine Anschlussfinanzierung.
  • Zur Wahl für die Anschlussfinanzierung stehen eine Umschuldung, eine Prolongation und ein Forward-Darlehen.
  • Welche Art der Anschlussfinanzierung für Sie die richtige ist, hängt von Ihren Vorstellungen und dem aktuellen Zinsniveau ab.
  • Eine Anschlussfinanzierung bietet für Sie als Kreditnehmer die Chance, das Darlehen an Ihre aktuelle Einkommens- und Lebenssituation anzupassen und somit den passenden Kredit mit attraktiver Zinsbindung zu finden.

Was ist eine Anschlussfinanzierung?

Es dauert in der Regel 20 bis 30 Jahre, bis Immobilienkäufer den Kredit samt Zinsen für die Baufinanzierung einer Immobilie abbezahlt haben. Die meisten Verbraucher entscheiden sich für eine Zinsbindungsfrist zwischen 5 und 15 Jahren. Dadurch besteht bei Auslaufen der ersten Zinsbindung eine Restschuld, für die Sie eine weitere Finanzierung benötigen. Für diese sogenannte Anschlussfinanzierung offerieren Banken unterschiedliche Lösungen:

  1. Prolongation
  2. Umschuldung
  3. Forward-Darlehen

Was ist bei der Anschlussfinanzierung zu beachten?

Je früher Sie die Anschlussfinanzierung planen, desto besser. Behalten Sie bereits in den Jahren der Zinsbindung den Markt für Finanzierungen im Blick und informieren Sie sich regelmäßig über die Zinssätze. So lässt es sich leichter abschätzen, welche Konditionen günstig sind und wie sich das Niveau der Zinsen entwickeln wird.

  • Ein Forward-Darlehen ist die richtige Wahl, wenn Sie große Planungssicherheit bevorzugen und mit steigenden Zinsen rechnen. Hier vereinbaren Sie den neuen Zins schon lange Zeit, bevor die alte Zinsbindung ausläuft.
  • Überlegen Sie, ob Sie eine Umschuldung zu einer anderen Bank in Betracht ziehen. Warten Sie dafür das Angebot Ihrer Bank für die Prolongation ab. Prüfen Sie anhand dieses Angebots, ob Ihnen eine andere Bank bessere Konditionen für Ihre Anschlussfinanzierung bietet.
  • Eine Umschuldung ist ebenfalls eine Option, wenn Sie die Rahmenbedingungen Ihrer Finanzierung neu gestalten möchten.

Die Prolongation als Anschlussfinanzierung

Prolongation bedeutet die Weiterführung eines bestehenden Vertrages. Sie behalten die Baufinanzierung bei der bisherigen Bank zu den vereinbarten Bedingungen bei. Lediglich den Zinssatz und die Dauer der Zinsbindung verhandeln Sie neu. Das funktioniert so:

  1. Spätestens drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung teilt Ihnen die finanzierende Bank mit, ob sie bereit ist, die Baufinanzierung zu verlängern.
  2. Im Normalfall offeriert die Bank Ihnen die Prolongation und teilt Ihnen die Höhe der neuen Zinsen und die angebotene Zinsbindungsfrist für die weitere Baufinanzierung mit.
  3. Möchten Sie das Angebot der künftigen Anschlussfinanzierung annehmen, senden Sie es unterschrieben zurück.
  4. Nach Ende der Zinsbindungsfrist läuft Ihre Immobilienfinanzierung einfach zu den neuen Konditionen weiter.

Vorteile der Prolongation als Anschlussfinanzierung Nachteile der Prolongation als Anschlussfinanzierung
  • Unkompliziert, nur eine Unterschrift erforderlich
  • Kein neuer Grundbucheintrag
  • Gleiche Ansprechpartner
  • Wenige einzureichende Unterlagen
  • Keine Gebühren

  • Zinssatz häufig höher als bei Umschuldung
  • Geringer Verhandlungsspielraum (Übernahme der bisherigen Vertragsbedingungen)

Anschlussfinanzierung durch Umschuldung

Bei einer Umschuldung verlagern Sie die Finanzierung zu einer anderen Bank. Sie beantragen eine neue Baufinanzierung in Höhe der Restschuld und geben als Verwendungszweck „Umschuldung" an. Nach der Unterzeichnung der Unterlagen sowie Übertragung der grundbuchrechtlichen Besicherung an die neue Bank überweist das neue Kreditinstitut die Darlehenssumme an Ihren bisherigen Vertragspartner und die Schulden sind getilgt.

Die Restschuld tragen Sie über die neue Immobilienfinanzierung ab. Die Umschuldung als Form der Anschlussfinanzierung sichert Ihnen in der Regel günstigere Zinsen als bei einer Prolongation. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, die Bedingungen, die für Ihren vorherigen Kredit festgeschrieben waren, neu zu gestalten. Auf Wunsch passen Sie Eckpunkte wie die Darlehenssumme unter Berücksichtigung anstehender Modernisierungsmaßnahmen, Ratenhöhe, Tilgung, Zinsbindung oder Sondertilgungen an Ihre Situation an.

Vorteile der Umschuldung als Anschlussfinanzierung Nachteile der Umschuldung als Anschlussfinanzierung
  • Günstigere Zinsen
  • Ratenhöhe anpassbar
  • Einbezug von Kosten für Modernisierungsmaßnahmen möglich
  • Zusammenfassung mehrerer Teildarlehen in eine neue Finanzierung möglich
  • Tilgungssatz und Sondertilgungen neu verhandelbar
  • Grundbucheintragung erforderlich
  • Vorlage von Unterlagen
  • Angebotsvergleich erforderlich
  • Erneute Bonitätsprüfung
  • Recht der bisherigen Bank, Kosten für Vorfälligkeitsentschädigung zu erheben, sofern die Zinsbindung nicht ausgelaufen ist oder ein Sonderkündigungsrecht (§489 BGB) greift.

Forward-Darlehen als Anschlussfinanzierung

Über ein Forward-Darlehen sichern sich Eigenheimbesitzer die Konditionen für die Anschlussfinanzierung lange im Voraus. Bis zu fünf Jahre vor dem Ende der Sollzinsbindung ist die Planung der Anschlussfinanzierung denkbar. Das Forward-Darlehen ermöglicht es, heute eine Anschlussfinanzierung für die Baufinanzierung in Zukunft zu vereinbaren.

Die Bank gewährt Ihnen den aktuell gültigen Zinssatz und erhebt dazu einen kleinen Aufschlag für jeden Monat des Vorlaufs. Dafür stehen die Konditionen Ihrer Anschlussfinanzierung fest und Sie wissen genau, welche Raten Sie zukünftig zahlen. Läuft die Sollzinsbindung für die jetzige Baufinanzierung aus, löst die neue Bank die Restschuld pünktlich ab und Sie zahlen ab sofort für die Anschlussfinanzierung.

Vorteile des Forward-Darlehens als Anschlussfinanzierung Nachteile des Forward-Darlehens als Anschlussfinanzierung

  • Größtmögliche Planungssicherheit
  • Steigendes Zinsniveau ausgeschlossen
  • Sicherung des aktuellen Zinsniveaus für die Zukunft
  • Einbezug von Kosten für Modernisierungsmaßnahmen zu flexiblen Zeitpunkten möglich
  • Tilgungssatz und Sondertilgungen neu verhandelbar

  • Verpflichtung zur Abnahme des Darlehens
  • Zinsaufschlag
  • Risiko niedrigerer Marktzinsen bei Ende der Zinsbindungsfrist
  • Grundbucheintragung sowie Vorlage von Unterlagen analog einer Umschuldung erforderlich

Sie möchten mehr zur Anschlussfinanzierung erfahren?

Eine Beratung über die Möglichkeiten zur Anschlussfinanzierung ist sehr empfehlenswert. Unsere erfahrenen Beraterinnen und Berater stellen Ihnen gern die verschiedenen Angebote vor und planen mit Ihnen gemeinsam Ihre Anschlussfinanzierung für die „zweite Runde". Kontaktieren Sie uns noch heute, um die optimale Anschlussfinanzierung für Ihre Immobilie zu finden!

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