Nach einem aktuellen Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums könnte der einheitliche Rechnungszins für Renten- und Lebensversicherungen – auch Garantiezins genannt – für Neuverträge ab 2016 nicht mehr gelten. Ein Versicherer garantiert diesen Zins für eine klassische Rentenversicherung über die gesamte Vertragslaufzeit (aktuell 1,25 Prozent). Über die mögliche Abschaffung dieser Garantie wird derzeit viel in den Medien diskutiert – oft begleitet von Spekulationen, was dies für die Zukunft von Rentenversicherungen bedeuten könnte.
Ob es zu dieser Entscheidung kommt, steht allerdings noch nicht fest. Und selbst wenn – der Entwurf sieht ebenso vor: Erfüllen die Versicherer die erweiterten gesetzlichen Vorgaben, beispielsweise zur finanziellen Stabilität, können sie auch weiterhin einen selbst gewählten Garantiezins anbieten.
„Mit oder ohne Garantiezins – Rentenversicherungen bleiben ein entscheidender Baustein für die ergänzende private Altersvorsorge “, sagt Miriam Michelsen, Leiterin Vorsorge bei MLP. Dieser Zins ist nicht das einzige Argument für eine klassische Rentenversicherung. Mindestens genauso ausschlaggebend ist, dass sie das so genannte Langlebigkeitsrisiko absichert und dabei Risiken über das Kollektiv ausgleicht.
Absicherung des Langlebigkeitsrisikos bedeutet, dass die Versicherten später monatlich eine lebenslange Rentenzahlung erhalten – egal, wie alt sie werden. „Das ist ein klarer Vorteil gegenüber sonstigen Geldanlagen, deren Kapital irgendwann aufgebraucht ist“, sagt Michelsen. Zudem sorgt das Versichertenkollektiv für große Stabilität. Die Gesamtheit aller Versicherungsnehmer trägt dauerhaft zur gezahlten Rente des einzelnen bei.
Blick in den Markt: Die Versicherungsbranche entwickelt weiterhin innovative Produkte, die dem Sicherheitsbedürfnis von Kunden auch unabhängig vom klassischen Garantiezins, etwa über individuelle Beitragsgarantien, entgegenkommen. Diese Versicherungsformen bieten im Kern die alten Stärken, zugleich aber mehr Möglichkeiten zum Kapitalaufbau. „Sollte der Garantiezins wegfallen, wird das Angebot noch größer werden“, vermutet die MLP Spezialistin.
Allerdings werde es durch diese Vielfalt zugleich schwerer, die Qualität der einzelnen Produkte und angebotenen Garantien zu vergleichen. „Mehr denn je ist Expertise gefragt. Wichtig ist, den Markt gut zu kennen sowie Gesellschaften und Produkte im neuen Umfeld verlässlich bewerten zu können“, sagt Michelsen. „Unsere Kundenberater unterstützen dabei, die passende Lösung zu finden.“
Was passt zu mir? Eine Orientierung auf dem richtigen Weg zur ergänzenden Altersvorsorge .