Basisrente + BUZ (gekoppelt) vs. Fondssparplan + SBU (nicht gekoppelt)
In der von dem Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa) durchgeführten Studie wurde zwei mögliche Varianten der Altersvorsorge miteinander verglichen:
- Basisrente + Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) (gekoppelt)
- Fondssparplan + selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung (SBU) (nicht gekoppelt)
Variante I ist also eine Kombination einer Basisvorsorge + BUZ und Variante II eine Kombination aus Privatvorsorge + SBU.
Der Vergleich erfolgte einerseits über qualitative Kriterien und andererseits über quantitative Kriterien. Die Studienergebnisse zeigen, dass die Vorteilhaftigkeit einer gewählten Option untrennbar mit der eigenen individuellen Lebenssituation zusammenhängt.
Das heißt: Eine pauschale Ablehnung oder Zustimmung gegenüber einer dieser beiden Optionen ist nicht ohne eine nähere Betrachtung der eigenen Lebenssituation möglich.
Ein wesentlicher Vorteil in der gekoppelten Variante (Basisrente + BUZ) liegt in seiner „Airbag“-Funktion: Im Falle einer eintretenden Berufsunfähigkeit zahlt die BU-Zusatzversicherung die Beiträge für die Altersvorsorge (Basisrente) weiter und erhöht diesen Beitrag jährlich um einen vereinbarten Prozentsatz. So sind Sie nicht nur bis zum Renteneintrittsalter, sondern auch darüber hinaus finanziell abgesichert.
Die Studienergebnisse im Überblick
Qualitative Kriterien
- Die Basisrente + BUZ weist Nachteile gegenüber Fondsparplan + SBU auf.
- Die Nachteile liegen u.a. im fehlenden Zugang zum bereits angesparten Guthaben sowie in der fehlenden Flexibilität.
- Außerdem muss der BU-Schutz neu organisiert werden, wenn der Sparprozess eingestellt oder reduziert wird.
- Allerdings: Neuorganisierung des BU-Schutzes bei Reduzierung des Sparprozesses bedarf bei modernen Basisrenten mit gekoppelter BUZ keiner neuen Gesundheitsprüfung!
- Die Nachteile sind aber je nach Verbraucher unterschiedlich relevant.
Fazit
Gekoppelte Lösung:
Leistungen nach Steuern sind in sehr vielen Fällen höher und selbst in den schlechtesten Fällen ungefähr gleich hoch wie bei der entkoppelten Lösung. Moderne Basisrententarife bieten die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu entkoppeln (z. B. bei Liquiditätsengpässen).
Entkoppelte Lösung:
Diese Variante bietet deutlich mehr Flexibilität im Umgang mit dem angesparten Geld, ist jedoch vergleichsweise teurer.
Die vollständige
Studie zum kostenlosen Download
Prof. Dr. Jochen Ruß vom ifa spricht darüber, warum das Thema untersucht wurde, wie er vorgegangen ist und was der zentrale Befund der Studie ist und welches Fazit Verbraucher für sich ziehen können.
Wie hilft mir das Ergebnis der Studie bei der Altersvorsorge weiter?
Spätestens in den ersten Berufsjahren ist es wichtig, sich mit der eigenen Altersvorsorge sowie für den Fall einer potentiellen Berufsunfähigkeit auseinanderzusetzen. Grundsätzlich gibt es hier viele Möglichkeiten, jedoch spielt die eigene Lebenssituation sowie die individuellen Lebenspläne eine entscheidende Rolle bei Wahl der richtigen Strategie.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die gekoppelte Lösung im Vergleich zur entkoppelten Lösung keine eindeutigen Nachteile aufweist. Lediglich beim Vergleich anhand qualitativer Kriterien lässt sich feststellen, dass mit der Basisrente + BUZ auch eine fehlende Flexibilität beispielsweise beim Zugang zum angesparten Guthaben einhergeht.
Sollte der Sparprozess einmal reduziert oder gar eingestellt werden, macht dies eine Umorganisation der BU-Zusatzversicherung notwendig. Doch bei modernen Basisrententarifen mit gekoppeltem BUZ ist im Falle einer Reduzierung der monatlichen Beiträge (z. B. durch finanzielle Engpässe) die Fortführung auch ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich. Es besteht bei modernen Basisrententarifen außerdem die Möglichkeit, die BU-Zusatzversicherung später wieder zu entkoppeln.
Wie finde die richtige Altersvorsorge für mich? Welche Variante passt zu meiner persönlichen Lebenssituation? Wir bieten Ihnen gerne unsere Beratung an und helfen bei der richtigen Entscheidung!