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 Glühbirne

Glossar

Im Bereich Nachhaltigkeit gibt es eine Vielzahl von Fachbegriffen, die nicht immer leicht verständlich sind. Hier sind die wichtigsten davon zusammengetragen und mit einer kurzen Erklärung versehen.

A - F

Dieser Ansatz schließt systematisch bestimmte Investments oder Investmentklassen wie Unternehmen, Branchen oder Länder vom Investment-Universum aus, wenn diese gegen spezifische Kriterien verstoßen.

Anlagestrategie, nach der basierend auf ESG-Kriterien die besten Unternehmen über sämtliche Branchen und Kategorien hinweg ausgewählt werden.

Jene Unternehmung, welche im Gruppenvergleich (z. B. im Branchenvergleich) gemäß den vordefinierten Kriterien die besten Resultate erzielt.

Die CSRD ist eine EU-Richtlinie, die die Berichterstattung von Unternehmen über Nachhaltigkeitsthemen regelt. Sie erweitert die Anforderungen der bisherigen NFRD (Non-Financial Reporting Directive) und verpflichtet mehr Unternehmen, detaillierte Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) offenzulegen. Ziel ist es, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsberichten zu verbessern.

Abkürzung für „Corporate Social Responsibility“. Darunter versteht man die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dies umfasst soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte.

Abkürzung für Environment (E), Social (S), Governance (G), also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Der Begriff ist international in Unternehmen, aber auch in der Finanzwelt etabliert. Es geht darum, ob und wie bei Entscheidungen ökologische und soziale Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung beachtet oder bewertet werden.

Die EU hat sich zur Einhaltung weitreichenden Klima- und Energieziele verpflichtet und verabschiedete 2018 den „ Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums “. Dieser hat das Ziel, Kapitalflüsse in ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten zu lenken. Kernstücke des Aktionsplans sind die EU-Taxonomie, die Offenlegungsverordnung sowie Anpassung der IDD-/MiFID II-Richtlinie.

Die EU-Taxonomie (EU 2020/852) ist Teil des EU-Aktionsplans zur Förderung nachhaltigen Wachstums. Sie bietet ein Klassifikationssystem, das festlegt, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als umweltfreundlich und nachhaltig gelten. Dadurch entsteht eine einheitliche Grundlage, um ökologische Nachhaltigkeit zu bewerten.

Die Offenlegungsverordnung (EU 2019/2088) auch Transparenzverordnung oder Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) richtet sich seit 10. März 2021 unter anderem an Anbieter von Finanzprodukten wie z.B. Versicherungs- und Fondsgesellschaften. Sie schreibt eine erhöhte Transparenz bei der Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken und der Berücksichtigung nachteiliger Nachhaltigkeitsauswirkungen in ihren Prozessen und bei der Bereitstellung von Informationen über die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten vor. Die Verordnung schreibt auch vor, Informationen zu Investitionsstrategien mit und ohne Nachhaltigkeitsbezug inklusive ihrer (Nachhaltigkeits-)Risiken transparent zu machen. Anbieter von Anlageprodukten müssen diese in drei Gruppen einteilen: Artikel 9, 8 und 6.

  • Artikel 9 gem. Offenlegungs-VO.: (Impact) Produkte mit expliziten Nachhaltigkeitszielen.
  • Artikel 8 gem. Offenlegungs-VO.: Produkte mit ökologischen und/oder sozialen Merkmalen.
  • Artikel 6 gem. Offenlegungs-VO.: Sonstige Produkte ohne Berücksichtigung (oder im geringen Umfang) von Nachhaltigkeitskriterien.

Die EU-Kommission veröffentlichte 2019 einen Fahrplan für den Übergang zu einer kreislauforientierten Wirtschaft und Bekämpfung der Umweltverschmutzung. Er enthält u.a. die Erarbeitung eines europäischen Klimagesetzes und einer neuen nachhaltigen Finanzstrategie zur Verwirklichung einer CO2-neutralen Europäischen Union bis 2050.

Die ESRS sind Standards, die im Rahmen der CSRD entwickelt wurden. Sie legen fest, wie Unternehmen über Nachhaltigkeitsthemen berichten sollen. Die ESRS decken verschiedene Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) ab und zielen darauf ab, die Qualität und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsberichten zu verbessern.

G - M

Anleihen, deren Mittel für umweltförderliche Projekte eingesetzt werden.

Produkte, Dienstleistungen oder Unternehmungen mittels Marketingkampagnen fälschlicherweise umweltfreundlich(er) darstellen.

Impact Investing bezeichnet Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite auch positive soziale oder ökologische Auswirkungen erzielen sollen. Investoren wählen gezielt Projekte oder Unternehmen aus, die messbare Verbesserungen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit oder Umweltschutz bewirken. Ziel ist es, Kapital so einzusetzen, dass es sowohl wirtschaftlichen als auch gesellschaftlichen Nutzen bringt.

Die IDD (Insurance Distribution Directive) ist eine EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie, die den Verbraucherschutz verbessern soll. Sie betrifft nicht nur Versicherungsvermittlungen, sondern sämtliche Versicherungsvertriebsformen. In Folge der Umsetzung des EU-Aktionsplans ist eine verpflichtende Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen in die Versicherungsanlageberatung seit dem 02.08.2022 integriert.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) regelt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in globalen Lieferketten. Hierzu gehören beispielsweise der Schutz vor Kinderarbeit, das Recht auf faire Löhne und der Schutz der Umwelt. Seit dem 1. Januar 2023 ist das Lieferkettengesetz für Unternehmen schrittweise in Kraft getreten.

Weitere Informationen zum Lieferkettengesetz

Die MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive II) ist eine EU-Richtlinie, welche zum einen den Wertpapierhandel europaweit regelt und harmonisiert und zum anderen einen hohen Anlegerschutz gewährleistet. In Folge der Umsetzung des EU-Aktionsplans ist eine verpflichtende Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen in die Anlageberatung seit dem 02.08.2022 integriert.

N - T

Wir verstehen innerhalb der MLP Gruppe unter "Nachhaltigkeit" das Engagement für eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Dies bedeutet, ökonomisch dauerhaft erfolgreich zu sein und dabei gleichzeitig ökologisch, sozial und gesellschaftlich verantwortlich zu handeln.

Ereignisse oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt (E = Environment), Soziales (S = Social) oder Unternehmensführung (G = Governance), deren Eintreten tatsächlich oder potenziell negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder Reputation eines Unternehmens haben können.

Auch Principal Adverse Impact (PAI). Negative Auswirkungen von Investitionsentscheidungen mit unmittelbaren Folgen auf Nachhaltigkeitsfaktoren.

Ein Nachhaltigkeitsindikator, welcher basierend auf dem Lebensstil einer einzelnen Person angibt, wie viele natürliche Ressourcen der Erde benötigt würden, wenn alle Menschen diesen Lebensstil verfolgten.

Ein Abkommen zwischen 195 Staaten, um den Klimawandel zu bekämpfen. Zentrales Ziel ist es, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Zeiten einzuschränken.

Die PRI sind eine 2006 gegründete Finanzinitiative der UN, die mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, Grundsätze für verantwortungsbewusstes Wertpapiermanagement zu entwickeln. Die dem PRI angehörigen Unternehmen verpflichten sich freiwillig und unverbindlich zu sechs Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren.

Die PSI sind eine Finanzinitiative der Vereinten Nationen (UN), die Versicherer als Leitfaden für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in ihrem Kerngeschäft dienen sollen. Mit der Unterzeichnung verpflichten sich die Versicherer freiwillig, entlang der gesamten Wertschöpfungskette Nachhaltigkeits-grundsätze nach den ESG-Aspekten (Environmental, Social, Governance) zu berücksichtigen.

Das sind 17 festgelegte Ziele der Vereinten Nationen (UN) für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung. Sie reichen von der Beseitigung des weltweiten Hungers über die Stärkung von nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion bis hin zu Maßnahmen für den Klimaschutz. Weitere Infos .

Sammelbegriff für alle Finanzdienstleistungen, welche zusätzlich zu den ökonomischen Zielen auch ökologische, soziale und ethische Ziele verfolgen. Sodass nicht nur für den Dienstleistungsbezieher, sondern für die gesamte Gesellschaft ein positiver Nutzen angestrebt wird.

Bedeutet nachhaltiges und gesellschaftlich verantwortungsbewusstes (ethisches) Investieren und ist als Oberbegriff für unterschiedliche nachhaltige Anlagekonzepte zu verstehen.

Anlegen von Geldern nach festgelegten nachhaltigen Kriterien. Normalerweise wird eine der folgenden Strategien verfolgt: Ausschluss, ESG-Integration, ESG-Engagement, normbasiertes Screening, ESG-Stimmrechtsausübung, Best-in Class, nachhaltige Themen oder Impact Investing.

Die Treibhausgasbilanz (engl. Corporate Carbon Foodprint) eines Unternehmens erfasst die Gesamtemissionen von Treibhausgasen, die durch die Aktivitäten des Unternehmens entstehen. Sie umfasst direkte Emissionen (Scope 1), indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2) und andere indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3). Diese Bilanz hilft Unternehmen, ihre Umweltbelastung zu verstehen und Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen zu entwickeln.

  • Scope 1-Emissionen stammen aus Emissionsquellen innerhalb der betrachteten Systemgrenzen, etwa unternehmenseigenen Kraftwerken oder Fahrzeugflotten,
  • Scope 2-Emissionen entstehen bei der Erzeugung von Energie, die von außerhalb bezogen wird, dies sind vor allem Strom und Wärme aus Energiedienstleistungen,
  • Scope 3-Emissionen sind sämtliche übrigen Emissionen, die durch die Unternehmenstätigkeit verursacht werden aber nicht unter der Kontrolle des Unternehmens stehen, zum Beispiel bei Zulieferern, Dienstleistern, Mitarbeitern oder Endverbrauchern.

U - Z

Der 1999 ins Leben gerufene UN Global Compact ist eine Vereinbarung zwischen Unternehmen und der UNO, mit der sich Unternehmen 10 Prinzipien verpflichten, die zu einer sozialeren und ökologischer gestalteten Globalisierung beitragen sollen.

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