Höhere Steuerfreibeträge, Ausbildungsentgelte & Mindestlohn
Arbeitnehmer dürfen sich im kommenden Jahr darauf freuen, dass der Grundfreibetrag des zu versteuernden Jahreseinkommens steigt. Bis zu 9.984 Euro sind für Ledige dann steuerfrei (Verheiratete bei gemeinsamer Veranlagung zur Einkommenssteuer: 19.965 Euro). Im Jahr 2021 lag die Grenze hier noch bei 9.744 Euro (Verheiratete: 19.488 Euro).
Wer mit der Ausbildung beginnt oder sich für einen Minijob entscheidet, profitiert im kommenden Jahr ebenfalls. Das Mindestausbildungsentgelt wird auf 585 Euro angehoben und sorgt für einen Zuwachs von 35 Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Mindestlohn soll ab dem 1. Januar 2022 statt 9,60 Euro nun 9,82 Euro pro Stunde betragen, ab dem 1. Juli sogar 10,45 Euro. Weitere Erhöhungen sind in Zukunft ebenfalls geplant.
Corona-Bonus und steigender Hartz-IV-Satz
Der steuerfreie
Corona-Bonus
kann noch bis Ende März 2022 an Arbeitnehmer ausgezahlt werden. Der Arbeitgeber darf dabei die Grenze von 1.500 Euro jedoch nicht überschreiten; dieser Betrag gilt für alle Boni, die 2021 und 2022 verteilt wurden.
Wer keine Anstellung hat und Hartz-IV bezieht, erhält ebenfalls etwas mehr Geld – wenn auch die sehr geringe Erhöhung bereits kritisiert wurde. Es landen künftig drei Euro mehr im Monat auf dem Konto. Ausnahme: Kinder; hier steigt der Satz um zwei Euro im Monat.
Höhere Preise für Benzin, Heizöl & Post
Den Zuwächsen stehen jedoch auch Verteuerungen gegenüber, die besonders Autofahrer treffen dürften. Die nächste Stufe, der im Rahmen des Klimaschutzes beschlossenen CO₂-Bepreisung wird erreicht. Die Abgabe erhöht sich auf 30 Euro je Tonne C0₂; 2021 waren es noch 25 Euro. Dennoch erwarten Experten keinen allzu hohen Preisanstieg an der Tankstelle. Während 2021 rund sieben bis acht Cent mehr pro getanktem Liter fällig wurden, sind dieses Jahr etwa 1,4 bis 1,6 Cent Anstieg denkbar.
Auch die Heizölpreise werden anziehen. Der Grund: Die Energiebetreiber geben die Mehrkosten durch die CO₂-Bepreisung direkt an die Kundinnen und Kunden weiter. Auch Erdgas wird voraussichtlich teurer, zudem stehen steigende Strom- und Gaspreise im Fokus.
Und wer nach wie vor auf altmodische Art Grüße verschicken oder seine Rechnung per Post senden möchte, muss ebenfalls tiefer in die Tasche greifen: Das Briefporto wird erneut angehoben und erreicht die 85-Cent-Marke für einen Standardbrief sowie die 70-Cent-Marke für eine Postkarte.