Viele Geräte von neuen Labels betroffen
Neue Kennzeichnungen, bitte! Seit März 2021 prangen die Energieeffizienzlabel in einem neuen Gewand auf Geräten wie Waschtrocknern und Gefrierschränken. Statt eine Skala von A+++ bis D vorzufinden, können Kunden nun Produkte mit der Energieeffizienzklasse A bis G erwerben.
Von dieser Änderung sind vorerst die folgenden Produkte betroffen:
- Kühlschränke (auch Weinkühlschränke)
- Gefriergeräte
- Waschmaschinen und Waschtrockner
- Spülmaschinen
- Fernseher
Neu kommen Monitore und kommerzielle Kühlschränke aus Supermärkten und ähnlichen Geschäften hinzu, die nun ebenfalls mit einem Label versehen werden. Ab September 2021 sollen weiterhin die Auszeichnungen von Lampen aktualisiert werden; die übrigen kennzeichnungspflichtigen Geräte (Staubsauger, Herde etc.) folgen voraussichtlich ab 2026.
Spektrum landet wieder bei A bis G
Alles auf Anfang – so ähnlich könnte die Umrüstung gesehen werden, denn anfangs reichte das Spektrum ebenfalls von A bis G. Dieses System wurde im Jahr 1995 eingeführt und sollte den Kunden erstmals dabei helfen, bewusst energiesparende Geräte im Alltag zu nutzen. Die Umstellung auf das bislang geläufige A+++ bis D System erfolgte im Jahr 2010.
Nachteil: Die Einschätzung fiel den Kunden zunehmend schwerer. Schnell wirkte selbst ein A+ Gerät im Vergleich zum A+++ Produkt minderwertig. Zudem gab es bald eine Flut an Geräten, die sich in den oberen Klassen tummelten. Produkte mit der Auszeichnung D waren fast gar nicht mehr auf dem Markt präsent. Eine neue Motivation für energieeffiziente Geräte seitens der Hersteller musste geschaffen werden!
Zahlreiche Produkte rutschen ab
Durch die Anpassung fällt vor allem eines auf: Viele der zuvor mit A+++ gekennzeichneten Produkte scheinen bei den neuen Labels durchzufallen. So finden sich manche vermeintlichen Top-Kühlschränke in puncto Energieeffizienz nun auf den schlechteren Plätzen der Klasse C oder D wieder. Die neue Bestnote A wird nahezu gar nicht erreicht. Diese Entwicklung war jedoch bei der Umstellung bewusst: Sie soll die dringend gewünschten Anreize für Hersteller schaffen, noch sparsamere und energieeffiziente Produkte zu kreieren.
Veränderte Messverfahren kommen für die neuen Auszeichnungen zum Einsatz. Das Ziel: Der Fokus auf die alltägliche Nutzung. Hier spielt auch die zweite Neuerung, der auf dem Label verfügbare QR-Code eine Rolle. Über diesen können weitere Informationen rund um den Energieverbrauch abgerufen werden. Einige Produkte verraten zudem durch ein neues Datenblatt, wie das Gerät optimal eingestellt werden muss.
Kennzeichnungspflicht für neue Geräte seit März 2021
Die Umstellung ist schon erfolgt: Bereits seit dem 1. März 2021 müssen die betroffenen Geräte sowohl in Ladengeschäften als auch online mit den neuen Labels versehen sein. Ausgenommen sind lediglich gebrauchte Geräte, die bereits innerhalb der EU auf dem Markt verfügbar sind. Diese müssen weder über einen QR-Code noch über eines der neuen Label verfügen.
Vorteile für Verbraucher
Die Aussagekraft der neuen, grün bis rot markierten Labels steigt. Nur noch wenige Geräte finden sich aufgrund der veränderten Messverfahren in den oberen Klassen – ein deutlicher Unterschied zu der Menge an A++ und A+++ Geräten der Vergangenheit. Verbraucher können so leichter einschätzen, wie hoch der Energieverbrauch im Vergleich zu anderen Produkten tatsächlich ausfällt.
Weiterhin sind die Zusatzangaben auf vielen Geräten realistischer: Sie verraten genau, in welcher Einstellung der angegebene Energieverbrauch erzielt wird und orientieren sich an einem haushaltsüblichen Verbrauch.
Mit energieeffizienten Geräten sparen
Tipp: Von den neuen Energielabels nicht verunsichern lassen! Durch die Anpassung kann auch ein Gerät in der „neuen“ Klasse C hinsichtlich seiner Energieeffizienz überzeugen. Dennoch sollten umfassende Vergleiche vor dem Kauf erfolgen.
In Zukunft werden innovative Produkte hinzukommen, die es sicher auch in die neue Klasse A schaffen. Hier gilt es abzuwägen, ob sich die voraussichtlichen Mehrkosten bei der Anschaffung im Laufe der Nutzungszeit amortisieren. In den meisten Fällen lautet die Antwort: Ja! Daher lohnt sich eine höhere Investition meist gegenüber dem Kauf eines hinsichtlich seiner Energieeffizienz schlechten Gerätes.
Fazit: Bessere Übersicht für Verbraucher
Durch die Änderung der Energielabels kann die Energieeffizienz von Großgeräten, Monitoren und Co. besser nachvollzogen werden. Verbraucher profitieren zudem von der Möglichkeit, über einen QR-Code schnell weitere Informationen abzurufen. Das erleichtert die Kaufentscheidung zusätzlich.