Für wen eignen sich gebrauchte E-Autos?
Wer sich grundsätzlich für eine umweltfreundliche Alternative zum Auto mit klassischem Verbrennungsmotor interessiert, wird früher oder später mit Elektroautos konfrontiert. Auch diese vergleichsweise neue Art der Mobilität hält mittlerweile vermehrt Einzug bei Gebrauchtwagenhändlern. Denn viele Leasingverträge der vor einigen Jahren nagelneuen Fahrzeugvariante enden jetzt. Die Chance auf einen gebrauchten E-PKW ist da.
Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Gebrauchte E-Autos der neueren Generation sind häufig nur zu sehr hohen Preisen zu haben. Deutlich besser schneiden die Fahrzeuge der ersten Generation ab. Die Reichweite mit maximal 150 Kilometern ist zudem zu gering für häufige Überlandfahrten und Deutschlandreisen. Wer hingegen in der Stadt mobil sein und vor allem Kurzstrecken fahren will, kann mit einem gebrauchten E-Auto einen Treffer landen.
In Hinblick auf die Modellwahl richtet sich alles nach dem Budget und den Fahrvoraussetzungen. So sollten Sie beispielsweise auf die verfügbare Ausstattung, die Reichweite, die Ladetechnologie und die Größe des Wagens schauen und wie diese Faktoren zu Ihren persönlichen Anforderungen passen.
Wichtige Fragen beim Elektroauto-Kauf
Grundsätzlich sollte beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos all das berücksichtigt werden, was auch bei anderen Gebrauchtwagenkäufen gilt. Werfen Sie also einen genauen Blick auf die bisherige Geschichte des Wagens, auf eventuelle Unfälle, Reparaturen und bestehende Schäden. Lassen Sie diese unbedingt dokumentieren.
Prüfen Sie die angegebene Reichweite des E-Autos und kalkulieren Sie großzügig damit. Oft liegt die tatsächliche Reichweite – abhängig vom Fahrverhalten und den Witterungsbedingungen – deutlich darunter. Auch die Ladetechnologie ist ein wichtiger Punkt bei Gebrauchtwagen im Elektrobereich. So können einige Fahrzeuge über DC-Gleichstrom geladen werden, während andere auf AC-Wechselstrom angewiesen sind. Im zweiten Fall sind die Ladezeiten deutlich länger.
Natürlich ist ein Akku-Check unabdingbar für lange Freude am gebrauchten Elektroauto. Hat der Akku noch eine Garantie? Gab es bereits Batterieschäden oder einen Tausch? Oder handelt es sich vielleicht um eine Mietbatterie, bei der monatlich Mietkosten an den Hersteller entrichtet werden? Der Vorteil hiervon wäre die Kostenübernahme des Herstellers bei einem Defekt des Akkus. Der Nachteil ist der laufende Posten, den Sie als Käuferin oder Käufer tragen.
Vorteile gebrauchter Elektroautos
Meist haben gebrauchte E-Autos den Vorzug, dass sie wie neu anmuten. Der Grund ist, dass Elektroautos der ersten Generation häufig nur als Zweit- oder Ersatzwagen für kurze Strecken genutzt wurden. Außerdem kommen E-Mobile mit weniger Verschleißteilen daher als ein herkömmlicher PKW. Im Fokus steht klar die Batterieleistung. Für weiteren Verschleiß müssen Sie kaum einen Kostenpuffer einplanen.
Zudem dürfen Sie sich auch bei einem Gebrauchtwagenkauf im Elektrobereich über Förderungen des Staats freuen, sofern diese für das jeweilige Modell noch nicht in Anspruch genommen wurden. Bis zu dreistellige Beträge sind denkbar und halten den Kaufbetrag im besten Falle vergleichsweise gering.
Nachteile bei gebrauchten E-Autos
Das Angebot gebrauchter Elektroautos ist zurzeit leider noch sehr überschaubar, sodass Sie vielleicht Abstriche bei der Modellwahl machen müssen. Zudem können Sie nicht sicher sein, wie leistungsstark der verbaute Akku noch sein wird. Denn je mehr Ladezyklen die Batterie bereits durchlaufen hat, desto eher ist von einer schwachen Leistung auszugehen.
Des Weiteren sind viele gebrauchte E-Autos noch immer sehr hochpreisig, sodass der Unterschied zum Neuwagen marginal ausfallen kann. Im Zweifelsfall lohnt sich immer ein direkter Kostenvergleich, bevor Sie beim gebrauchten Modell gleich zuschlagen.
Fazit: Risiko bei gebrauchten E-Autos nicht größer als bei anderen Gebrauchtwagen
Egal, ob gebrauchter Benziner, Diesel oder Elektro-PKW: Ein kritischer Blick vor dem Kauf ist immer angeraten. Im Idealfall lassen Sie den Wagen von einem Profi begutachten, um Risiken durch Verschleiß und Defekte zu senken. Bei E-Autos sollten vor allem die Batterieleistung und die Reichweite des Fahrzeugs im Mittelpunkt der Untersuchung stehen. Grundsätzlich sind die Risiken beim Kauf eines gebrauchten E-Autos aber nicht größer als beim Kauf eines Gebrauchtwagens mit Verbrennungsmotor.