FIRE heißt: Extrem sparsam leben bis zur Rente
Die FIRE-Bewegung stammt ursprünglich aus den USA, ist aber mittlerweile auch in Deutschland bekannt und verbreitet. FIRE folgt dem Leitgedanken, dass durch eine sehr sparsame Lebensweise und langfristige Investitionen ab einem gewissen Zeitpunkt rund vier Prozent des eigenen Vermögens pro Jahr bis zum Lebensende ausreichen. Anhängerinnen und Anhänger der Bewegung müssen demnach sehr genau kalkulieren, wie hoch ihre Ersparnisse sein müssen, um dieses Ziel auch praktisch umzusetzen. In der Regel streben sie einen Renteneintritt mit 40 Jahren an. Dafür legen sie monatlich mindestens 50 % Ihres Einkommens zur Seite, oft sogar bis zu 70 %.
Bis zum 40. Lebensjahr ist also enorm viel Disziplin erforderlich. Teure Hobbys oder auch regelmäßige Restaurantbesuche müssen vermieden werden.
Essenziell bei FIRE: Richtig anlegen und vorausschauend Sparen für die passende Rendite
An den richtigen Stellen zu sparen und das gesparte Geld richtig anzulegen sind die wichtigsten Voraussetzungen des FIRE-Konzepts. Je früher mit dem Sparen angefangen wird, desto besser! Und das gilt nicht nur für Anhänger von FIRE. Bereits kleine Beträge, die monatlich zurückgelegt werden, machen sich in der Summe und im Laufe der Jahre bemerkbar. Ein digitales Haushaltsbuch hilft zusätzlich beim Sparen. So sehen Sie auf einen Blick, welche Kosten unabdingbar sind und wofür noch zu viel ausgegeben wird. Teure Mitgliedschaften, Shoppingausgaben sowie vermeidbare Kosten für Luxusgüter fallen direkt ins Auge.
Für die Berechnung des Vermögens, das für die finanzielle Unabhängigkeit benötigt wird, müssen die jährlichen Ausgaben mit 25 multipliziert werden. Hier braucht es keine besonderen Rechenkünste, um zu wissen, dass das notwendige Kapital enorm sein muss. Doch auch wenn Sie sich mit Mitte 40 noch nicht vollständig zur Ruhe setzen können, so lohnt es sich, so früh wie möglich mit dem Sparen anzufangen.
Nachteile beim FIRE-Konzept
Die Aussicht auf einen frühen Ruhestand mag einerseits verlockend sein, doch geht sie mit einem jahrzehntelangen Verzicht und viel Arbeit einher. Nicht jeder hat die Möglichkeit oder das Durchhaltevermögen, regelmäßig einen Großteil des eigenen Gehalts beiseitezulegen.
Gleichzeitig gibt es auch viele Menschen, die ihren Job sehr gern machen und sich bei einer Rente mit 40 langweilen würden. Dies trifft vor allem dann zu, wenn ihre Freunde und Bekannten allesamt noch beschäftigt sind. Für diese Menschen ist das FIRE-Konzept ungeeignet.
Fazit: Rente mit 40 nicht immer erstrebenswert
Wer bis zum 40. Lebensjahr nicht auf Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten verzichten möchte, muss sich mit der FIRE-Bewegung nicht beschäftigen. Jeder der sich für das Konzept aus den USA interessiert, kann sich in Sparsamkeit und Disziplin versuchen – sollte aber für finanzielle Unabhängigkeit davon ausgehen, das 25-fache der jährlichen Ausgaben ansparen zu müssen. Grundsätzlich bietet FIRE gute Anhaltspunkte, um Sparpotenziale zu erkennen, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und einen besseren Überblick über die eigenen Finanzen zu erhalten.