Frauen zahlen kürzer in die gesetzliche Rentenkasse ein als Männer und verdienen im Schnitt weniger. 2019 lag der Verdienstunterschied (die so genannte Gender Pay Gap) laut Statistischem Bundesamt bei 20%. Die Folge: Frauen erhalten später mehr als ein Viertel weniger gesetzliche Rente vom Staat als ihre männlichen Kollegen. Dabei ist generell noch zu beachten, dass die gesetzliche Rente auch bei normalem Erwerbsleben künftig nicht reicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu wahren.
Wie hoch aber die spätere gesetzliche Rente und die Versorgungslücke ist, hängt neben dem individuellen Einkommen vor allem von der Länge der Babypausen sowie der Dauer der Teilzeitbeschäftigung ab. Vor dem Hintergrund der ohnehin zu erwartenden Rentenlücke stellt sich die Entwicklung der Frauen also noch dramatischer dar: Pausieren sie für die Kindererziehung oder arbeiten sie im Anschluss nur noch in Teilzeit, wird die Versorgungslücke noch größer.
Annahme zur Berechnung: Eine 27-Jährige möchte 80 Prozent ihres bislang gewohnten Nettogehalts (2.433 EUR monatlich) als Alterseinkommen beziehen. Sie möchte mit 67 Jahren in Rente gehen. Zielrente: 1.946 EUR
Ergebnis beruht auf der errechneten gesetzlichen Netto-Rente nach DRV-Kriterien; Stand 2020. Keine Berücksichtigung von Inflation sowie von Lohnsteigerung; Steuer- und Sozialversicherungswerte auf Basis 08/2020, Steuerklasse 1, gesetzlich pflichtversichert, KV-Zusatzbeitrag 0,9%
Den gewohnten Lebensstandard – unabhängig auch von Partner oder Ehemann – im Rentenalter weitgehend zu halten, ist für Frauen mit Kinderwunsch eine besonders hohe Herausforderung. „Um ein angemessenes Finanzpolster für die Dauer der Rentenphase zu erreichen, sollten vor allem Frauen frühzeitig mit zusätzlicher Altersvorsorge beginnen“, rät Miriam Michelsen, Leiterin Altersvorsorge bei MLP. Denn wer bereits einige Jahre vor Familiengründung mit dem kontinuierlichen Sparprozess beginnt, kann das Angesparte für sich arbeiten lassen – und mögliche Babypausen später besser ausgleichen.
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